"Null-Toleranz-Politik" Keine Impfung: CNN feuert drei Mitarbeiter

Für die Angestellten des US-amerikanischen Senders CNN gelten klare Regeln: Wer ins Büro kommt, muss geimpft sein. Drei Mitarbeiter widersetzten sich dieser Vorschrift – und müssen nun mit den Konsequenzen leben.
Der US-Sender CNN hat drei Mitarbeiter entlassen, weil sie gegen die Impfpflicht verstoßen haben. Dies berichteten mehrere US-Medien. Sie zitierten am Donnerstag aus einer internen Mitteilung von CNN-Präsident Jeff Zucker an die Beschäftigten, wonach das Unternehmen in der Woche zuvor von drei Angestellten erfahren habe, die ungeimpft im Büro erschienen seien.
Allen dreien sei "gekündigt" worden. CNN habe eine "Null-Toleranz-Politik" bei dem Thema, hieß es demnach in der Mitteilung, aus der Auszüge bekannt wurden. Um wen es sich bei den Betroffenen handelte und welche Positionen sie innehatten, blieb unklar. CNN äußerte sich zunächst auf Anfrage nicht dazu.
Der Sender hatte bislang auf Vertrauensbasis agiert. Er verlangte von seinen Mitarbeitenden eine Corona-Impfung, jedoch keinen Nachweis. Nach Zuckers Worten könnte sich das jedoch künftig ändern. Laut US-Recht ist es den Arbeitgebern des Landes gestattet, ihre Beschäftigten zu einer Impfung zu verpflichten.
Impfpflicht in US-Unternehmen
Auch der US-Technologiekonzern Microsoft verlangt bei der Rückkehr seiner Beschäftigten aus dem Homeoffice in die Büros künftig einen Impfnachweis. Nötig sei er für "alle Angestellten, Lieferanten und Gäste, die die Microsoft-Gebäude betreten", teilte Microsoft am Donnerstag mit.
Microsoft rechnet nach eigenen Angaben frühestens Anfang Oktober mit einer vollständigen Wiederöffnung der Büros in den USA. Im September werde es losgehen und dann sei auch ein Impfnachweis nötig. Ausgenommen sind demnach Angestellte, die sich aus medizinischen oder religiösen Gründen nicht impfen lassen können oder wollen.
Steigende Infektionszahlen
Derzeit arbeiten viele der großen US-Technologiekonzerne an Konzepten für die Arbeit unter sich stetig ändernden Pandemie-Bedingungen. Angesichts der Delta-Variante des Coronavirus stiegen die Infektionszahlen in den USA zuletzt wieder an.
So verlängerte etwa der Versandhändler Amazon wegen der Corona-Pandemie die Möglichkeit für die Büroangestellten zum Homeoffice bis Januar 2022. Dies gelte für die USA und andere Länder, teilte der Konzern mit, nannte aber keine Details. Ursprünglich war eine Rückkehr in die Büros für Anfang September geplant. Wer ins Büro komme, müsse Maske tragen – ausgenommen seien vollständig Geimpfte.
Homeoffice teils unmöglich
Amazon hat weltweit etwa 900.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und beschäftigt zusätzlich zu Stoßzeiten Saisonarbeitskräfte. Viele der Angestellten arbeiten allerdings in den Lagern und Verteilzentren des Konzerns oder als Lieferanten. Für sie ist Homeoffice daher keine Option.
Auch Google und Facebook hatten in der vergangenen Woche erklärt, Beschäftigte müssten bei einer Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus geimpft sein. Im Finanzsektor verschoben einige Firmen ebenfalls die geplante Rückkehr ihrer Beschäftigten in die Büroräume.
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP