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Bill Gates: Corona-Müdigkeit ist "gigantisch"


Verschwörungstheorien
Bill Gates: "Glauben Menschen solches Zeug wirklich?"

Von t-online, ann

Aktualisiert am 27.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Bill Gates: Der Microsoft-Gründer ist Ko-Vorsitzender der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung.Vergrößern des Bildes
Bill Gates: Der Microsoft-Gründer ist Ko-Vorsitzender der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. (Quelle: Inga Kjer/photothek.net/imago-images-bilder)
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Microsoft-Gründer Gates warnt vor der nächsten Pandemie, die sicher komme. Bis dahin müsse vieles geändert werden. Verschwörungstheorien seien ein großes, "verrücktes" Problem.

Der Gesundheits-Mäzen und Microsoft-Gründer Bill Gates hat vor Impfnationalismus und Leichtfertigkeit im Umgang mit der Pandemie gewarnt. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte Gates, Pandemien gehörten zur neuen Normalität, "in der gleichen Weise, wie die Erde bebt, Tornados kommen oder sich das Klima wandelt".

Normalität noch lange nicht in Sicht

Gates mahnte eine umfassende Vorbereitung an, etwa mit einer besseren Diagnose. "Wir müssen die Lektionen lernen", so der Stifter, "wir sind auf die nächste Pandemie nicht vorbereitet". Eine künftige Pandemie könne zehnmal so schlimm sein.

Die Geduld der Menschen sei definitiv strapaziert, so Gates zur "Süddeutschen Zeitung". Es werde "im besten Fall nahezu das ganze Jahr brauchen", das Leben wieder ins Laufen zu bringen. Gates mahnte eine klare Kommunikation über die Gefahren der Pandemie an. "Es ist schrecklich, dass wir immer noch Menschen bitten müssen, diese Opfer zu bringen."

"Wirklich böse Theorien"

In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters äußerte sich Gates am Mittwoch auch zu seiner Rolle in grassierenden Verschwörungstheorien. "Glauben Menschen solches Zeug wirklich?", fragt Gates in Bezug auf kursierende Gerüchte unter Corona-Leugnern, er wolle Menschen bei der Impfung chippen. Nie hätte er selbst geglaubt, dass er selbst eine so große Rolle bei diesen "wirklich bösen Theorien" spielen würde. An anderer Stelle nennt er sie "verrückt". Gates mahnt zu mehr Bildung und Aufklärung. Man müsse verstehen, wie Verschwörungstheorien das Verhalten von Menschen beeinflussten und "wie wir das minimieren".

Gates mahnte eine intensive Zusammenarbeit der Staaten der Erde an. Kein Land könne bei der Pandemie-Bekämpfung alleine bestehen. Momentan gingen die Menschen "durch eine wirklich harte Phase". Die Müdigkeit wegen der wirtschaftlichen Einschränkungen sei "gigantisch".

Impfstoff-Entwicklung "ist ein Wunder"

Gates pries die wissenschaftlichen Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung. Die Gates-Stiftung hat mit mehr als 1,7 Milliarden Euro für die Entwicklung und Produktion einfacher Impfstoffe zur Verfügung gestellt. Gates zeigte sich zuversichtlich, dass vor allem die armen Staaten der Welt von dieser Entwicklung profitieren werden. "Es ist ein Wunder: Wäre die Pandemie vor fünf Jahren ausgebrochen, hätte die Welt nach dieser kurzen Zeit keinen Impfstoff gehabt."

Der Microsoft-Gründer warnte vor Impfstoffnationalismus und machte klar, dass es nicht auf Verträge ankomme, sondern auf die schnelle Belieferung besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen in aller Welt. Gates betonte, dass es vor allem auf die Qualität des Impfstoffes ankomme, weil der ansonsten abgelehnt werde.

Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung der "Süddeutschen Zeitung"
  • Reuters: "Bill Gates surprised by pandemic conspiracies"
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