Ärger in mehreren Bundesländern Viele Corona-Partys in Deutschland – Betrunkene greifen Polizei an
In Deutschland musste die Polizei zahlreiche Corona-Partys auflösen. Während bei Osnabrück Betrunkene die Beamten angreifen, springen in Bayern zwei Partygäste aus dem Fenster und brechen sich Knochen.
Bei einer Party im Landkreis Osnabrück haben Feiernde Polizisten angegriffen und verletzt. Die Beamten hatten nach einem Hinweis sechs erheblich alkoholisierte Männer zwischen 20 und 44 Jahren in einer Partyhütte in Belm angetroffen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Personen hätten sich unkooperativ und aggressiv gezeigt. Zur Feststellung der Identität sollte ein Partygast den Angaben zufolge mit zur Wache genommen werden. Dieser habe sich geweigert.
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Als er zum Streifenwagen geführt werden sollte, griffen vier Männer die Polizisten an, hieß es. Die Beamten setzten Pfefferspray ein und nahmen alle Feiernden in Gewahrsam. Ein 21-Jähriger habe dabei einen 29 Jahre alten Polizisten so stark am Knie verletzt, dass dieser dienstunfähig gewesen sei. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen die Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Corona-Partys in Bayern aufgelöst: Verletzte und Anzeigen
Die Polizei löste am Wochenende auch mehrere "Corona-Partys" in Bayern auf: Neben Anzeigen gab es auch Verletzte. Im schwäbischen Weißenhorn (Landkreis Neu-Ulm) verletzten sich zwei Menschen, die versuchten, vor der Polizei zu flüchten. Zuvor hatte eine Streife in einer Wohnung eine Feier mit 13 Teilnehmern aus unterschiedlichen Haushalten vorgefunden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Die Gäste seien allesamt alkoholisiert gewesen. Als die Polizei die Personalien aufnehmen wollte, hätten mehrere Menschen versucht, aus der Wohnung zu stürmen. Wegen des aggressiven Auftretens von sieben Feiernden habe die Polizei Verstärkung gerufen. Zwei Partygäste sprangen aus einem Fenster im zweiten Stock, um sich der Kontrolle zu entziehen. Die beiden Männer seien mit offenen Brüchen in Krankenhäuser gebracht worden. Alle Anwesenden wurden aufgrund eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.
Auch in Weiden in der Oberpfalz und Memmingerberg (Landkreis Unterallgäu) kam es zu verbotenen Feiern. Hier wurden jeweils am Freitag- und Samstagabend Partys mit sechs Menschen aufgelöst. Auch dort wurden die Feiernden aus unterschiedlichen Haushalten angezeigt.
Im schwäbischen Röfingen (Landkreis Günzburg) beendete die Polizei am Samstagabend eine Feier mit vier Menschen. Während die Beamten noch am Tatort waren, kam ein weiterer Mann hinzu. Er habe mitfeiern wollen. Gegen die fünf Anwesenden im Alter zwischen 16 und 30 Jahren wurde Anzeige erstattet.
Ärger in Sachsen
Wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln ist die Polizei zudem bei Partys in Chemnitz und dem Umland eingeschritten. So mussten Polizisten in der Nacht zu Samstag zwei Partys von Jugendlichen in Chemnitz beenden, bei denen in einem Fall 7, im anderen Fall 14 junge Menschen jeweils in einer Wohnung zusammen feierten.
Am Samstagabend lösten die Beamten zudem in Tauscha eine Garagenparty mit 10 Feiernden und in Hartmannsdorf eine Feier in einer Gartenanlage mit 12 Menschen auf. Auch in Kriebstein und Niederwürschnitz rückten die Beamten in der Nacht zu Sonntag an und lösten Zusammenkünfte auf, wie die Polizeidirektion mitteilte.
Im brandenburgischen Wittstock schritten Beamte am Samstagabend wegen einer Geburtstagsfeier mit acht Teilnehmern ein – und wurden mit Flaschen beworfen. Die Gäste des 40-Jährigen Geburtstagskindes mussten die Wohnung verlassen, wie die Polizeidirektion Nord am Sonntag mitteilte. Im Anschluss daran traten und schlugen den Angaben zufolge "zwei Sympathisanten" der Feierenden auf die Polizisten ein. Die beiden wurden zu Boden gebracht und fixiert. Dabei wurden die Polizisten aus einem Wohnblock heraus mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. Verletzte gab es nicht, hieß es. Es gab Strafanzeigen, gegen die Partyteilnehmer wurden Verstöße gegen Maßnahmen zur Corona-Eindämmung geahndet.
- Nachrichtenagentur dpa