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Unwetter in Deutschland: Bundesamt warnt vor Sturmflut an der Ostsee


Pegel an der Küste steigen
Tief "Gisela" bringt Sturmflut an der Ostsee

Von dpa
Aktualisiert am 14.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Travemünde: Passanten gehen an der Strandpromenade entlang, die bereits zu Teilen überflutet ist.Vergrößern des Bildes
Travemünde: Passanten gehen an der Strandpromenade entlang, die bereits zu Teilen überflutet ist. (Quelle: Bodo Marks/dpa-bilder)

Das Sturmtief "Gisela" hat die Wasserstände an der Ostsee deutlich steigen lassen. Reedereien stellten ihren Fährbetrieb ein, Menschen sicherten ihre Häuser in Hafennähe.

Durch das Sturmtief "Gisela" ist es zu Überschwemmungen in mehreren Städten an der Ostseeküste gekommen. Teile des Stralsunder Hafens etwa standen bereits am Vormittag unter Wasser. "Der Pegel steigt etwa alle zehn Minuten um einen Zentimeter an", sagte ein Sprecher der Stadt. Das Wasser stand da knapp einen Meter über Normal, 20 Zentimeter wurden noch erwartet. Besitzer von Häusern in Hafennähe sicherten diese vorsorglich. In Rostock-Warnemünde schwappte das Wasser über die Mittelmole.

In Mecklenburg-Vorpommern erreichte das Hochwasser am Mittwochabend seinen Höhepunkt. Es brachte Wasserstände von einem Meter bis knapp 1,40 Meter über Normal, sagte der Meteorologe Stefan Kreibohm von der Wetterstation auf Hiddensee.

Teile der Travemünder Promenade überflutet

In Lübeck und Travemünde erreichte die Trave am Nachmittag einen Wasserstand von knapp 6,10 Meter. Dadurch wurden der Straßenzug Obertrave in der Lübecker Altstadt und Teile der Promenade in Travemünde überflutet. Der normale Wasserstand liegt laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt bei fünf Metern.

Teils stellten die Reedereien ihren Fährbetrieb ein, etwa von Travemünde zur Halbinsel Priwall oder von Stralsund zur Insel Hiddensee. Ungeachtet des Sturmes genossen zahlreiche Touristen warm eingepackt das Naturschauspiel an den teilweise überspülten Stränden oder fotografierten die meterhohen Wellen an der Mole. Die Eigner von Fischkuttern und Booten kontrollierten noch einmal die Leinen.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ließ die Sturmflutwarnung für die Nacht zum Donnerstag noch bestehen. Demnach musste an der gesamten deutschen Ostseeküste mit bis zu 1,20 Meter über dem mittleren Wasserstand gerechnet werden. In der Lübecker und Wismarer Bucht und im Greifswalder Bodden seien sogar bis 1,40 Meter über dem mittleren Wasserstand möglich.

"Es ist nicht dramatisch", sagte Kreibohm. Unfälle mit Verletzten und größere Schäden wurden zunächst nicht bekannt.

Mindestens bis zum Wochenende rechnen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit Regenfällen im Bundesgebiet. Vor allem im Harz könnten bis zum Donnerstag 50 Liter pro Quadratmeter fallen, am Freitag sei der Regenschwerpunkt dann im Süden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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