Im Video: "Sind jetzt wieder im Anstieg" Fast 2.200 Neuinfektionen – Drosten schlägt Alarm
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist erstmals seit August wieder über die Marke von 2.000 gestiegen. Virologe Christian Drosten zeigt sich besorgt, die Lage sei jetzt grundlegend anders.
Bei der Entwicklung der Zahl der Neuinfektionen in Deutschland sieht der Virologe Christian Drosten Unterschiede im Vergleich zum August. Der am Donnerstag vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Wert von rund 2.200 Neuinfektionen sei "schon nicht so eine beliebige Schwankung. Sondern wir sind jetzt wieder im Anstieg", sagte der bekannte Virologe der Berliner Charité auf einem Kongress, wo er für seine Aufklärungsarbeit in der Pandemie ausgezeichnet wurde.
Im August sei das kurze An- und Abschwellen der Zahl der Neuinfektionen mit großer Sicherheit auf aus dem Ausland importierte Fälle zurückzuführen gewesen, "die in Deutschland nicht weitergegangen sind", so Drosten. Die jetzt neu diagnostizierten Fälle seien aber in Deutschland aufgetretene Infektionen und in erster Linie Hinweise auf unerkannte Cluster im Hintergrund – die dann in Deutschland liegen.
Drosten warnt vor "Superspreadern"
Ein Cluster kann beispielsweise eine Gruppe von Menschen bei einer Familienfeier sein. "Das heißt, wir müssen uns eigentlich jetzt so drauf einstellen, dass das, was wir sehen, der Beginn einer Inzidenzzunahme ist, die man irgendwann auch dann wieder kontrollieren muss", sagte Drosten.
Beim Coronavirus sorgen die meisten Infizierten laut früheren Ausführungen von Drosten für relativ wenige Ansteckungen, während einzelne Infizierte – die sogenannten Superspreader – unter bestimmten Umständen sehr viele Folgefälle auslösten, beispielsweise in einem Cluster.
- Nachrichtenagentur dpa