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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Einfach verrückt" US-Gesundheitsexperte Fauci erhält Morddrohungen

Die Corona-Pandemie hat die USA hart getroffen. Anthony Fauci ist Seuchenberater im Weißen Haus und schätzt die Lage für die Regierung immer wieder neu ein. Damit zieht er viel Unmut auf sich.
US-Seuchenexperte und Regierungsberater Anthony Fauci hat in einem Interview mit CNN über seine persönliche Situation in der Krise gesprochen. Mit seinen Aussagen zur Pandemie in den USA und Einschätzungen über mögliche Schritte hat er sich offenbar sehr unbeliebt gemacht. "Krisen wie diese bringen das Beste und das Schlimmste in den Menschen zum Vorschein", sagte er dem CNN-Gesundheitsexperten Sanjay Gupta.
"Ich erhalte Morddrohungen und meine Töchter werden belästigt. Es ist ein Punkt erreicht, an dem ich Security brauche", erklärte er weiter. Er hätte es sich niemals ausmalen können, dass Menschen ihn wegen Dingen angreifen, die die öffentliche Gesundheit betreffen. Viele seien so sehr gegen das, was er sagt, dass sie ihn deshalb bedrohen würden. "Das finde ich einfach verrückt.“ Fauci wünsche sich, dass niemand so etwas durchmachen muss.
Geht nicht von neuem Lockdown aus
Mit Blick auf die Corona-Lage in den USA geht er nicht davon aus, dass ein neuer Lockdown nötig sein wird. "Wir können das viel besser ohne alles herunterzufahren", sagte er bei einer Veranstaltung an der Universität Harvard. Amerikaner sollten Gesichtsmasken tragen, Abstand halten, Bars schließen, ihre Hände waschen und Aktivitäten im Freien bevorzugen, um das Virus zu stoppen.
Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land. Laut Johns-Hopkins-Universität (Stand: 6. August, 10.45 Uhr) sind 4.823.891 Infektionsfälle bekannt. Die Zahl der landesweiten Todesopfer beläuft sich auf 158.256. Mit mehr als 32.000 Toten ist New York bislang am schwersten getroffen.
- Eigene Recherche
- CNN: "Dr. Fauci: My family gets death threats" (Englisch)
- Johns-Hopkins-Universität: Übersicht der weltweiten Infektionen und Todesfälle
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters