Schutzmaßnahmen vergessen? Millionen Masken aus China eingetroffen – Fauxpas am Flughafen
Zehn Millionen Schutzmasken sind aus China eingetroffen. Beim Pressetermin mit Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer war von einer Einhaltung von Abstandsregeln nichts zu sehen – das sorgt für Ärger.
Die Bundeswehr hat am Montag mehr als zehn Millionen medizinische Schutzmasken aus China nach Deutschland transportiert. Nach der Landung der Maschine kam es zu einem Menschenauflauf. Journalisten drängten sich dicht um das Frachtflugzeug. Von Sicherheitsabstand konnte dabei keine Rede sein. Mundschutz trugen nur wenige. Das sorgt für Kritik im Netz.
Kurz danach sprach Annegret-Kramp Karrenbauer in die Mikros der Pressevertreter. Ebenfalls dicht umringt von Menschen ohne Mundschutz.
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Erst vor wenigen Tagen geriet auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in die Kritik, als er bei einem Termin in einem Krankenhaus in einem überfüllten Aufzug fuhr. Die Geschichte dazu lesen Sie hier.
Insgesamt wurden 25 Millionen Masken bestellt
Die Bundesverteidigungsministerin nahm die Fracht am Flughafen Leipzig entgegen, von wo aus sie an die Gesundheitsministerien der Bundesländer weiterverteilt werden sollen. Die Lieferung ist Teil einer Großbestellung von rund 25 Millionen Schutzmasken in China.
Kramp-Karrenbauer hob die Bedeutung der Ausrüstung hervor. Die Entscheidung über mögliche weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen hänge "extrem auch davon ab, dass wir die entsprechende Schutzausrüstung haben". Die Bundeswehr stelle sich auf eine "Langstrecke" im Kampf gegen die Pandemie ein, sagte sie weiter. "Dort, wo zivile Strukturen unter Druck kommen, ist die Bundeswehr bereit zu helfen." Derzeit seien 15.000 Soldaten im Kontingent Corona-Hilfe aktiv.
Bundeswehr setzt größten Transportflieger der Welt ein
Für den Transport der Masken aus China organisiert die Bundeswehr insgesamt drei Flüge mit Großraum-Transportmaschinen vom Typ Antonow 225 – dem größten Transportflieger der Welt. Normalerweise nutzt die Bundeswehr diese Maschinen, um schweres Gerät zu Einsatzorten wie Afghanistan und Mali zu transportieren.
Die Bundeswehr war auf Bitten des Bundesgesundheitsministeriums aktiv geworden, das Mitte März um Amtshilfe beim Transport von Schutzmasken gebeten hatte. Über die Verteilung der gelieferten Masken entscheiden die Gesundheitsministerien der Länder. Als bevorzugte Empfänger nannte Kramp-Karrenbauer Krankenhäuser und Einrichtungen zur Altenpflege.
- Nachrichtenagentur AFP