Sorge um Wälder Viel zu wenig Regen – April bislang extrem trocken
Die erste Aprilhälfte war so trocken wie nie zuvor. Bauern und Förster warnen vor einer Dürre für Nutzpflanzen und Bäume. Die Waldbrandgefahr steigt schon jetzt massiv an.
In der ersten Aprilhälfte sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) deutlich zu wenig Niederschläge gefallen. "Bisher kamen nur 1,5 Liter pro Quadratmeter zusammen", sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstag. Das seien "nur drei Prozent des Üblichen". Im langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 hingegen fielen im April 58,2 Liter Niederschlag in Form von Regen oder Schnee pro Quadratmeter.
Das außerordentlich schöne Frühlingswetter macht Bauern und Förstern Sorgen. Denn Nutzpflanzen und Bäumen fehlt der Regen. Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands braucht vor allem das Wintergetreide Wasser. Die im Herbst ausgesäten Pflanzen sind derzeit etwa 15 Zentimeter groß und benötigen Niederschläge, um weiter zu wachsen.
April war schon im vergangenen Jahrzehnt immer zu trocken
Noch sei es allerdings deutlich zu früh, über die Möglichkeit einer Dürre zu sprechen, so der DWD. Nach dem regenreichen Februar sei es gut um die Bodenfeuchte bestellt gewesen. Allerdings war schon der März in Deutschland durchschnittlich um zehn Prozent unter seinem Regen-Sollwert geblieben. Der April war bereits im ganzen vergangenen Jahrzehnt stets zu trocken gewesen.
"Die aktuelle Schönwetterperiode ist zwar schön für die Menschen, könnte den Wald allerdings in die Bredouille bringen, wenn sie länger anhält", heißt es bei den Bayerischen Staatsforsten in Regensburg. Es gibt demnach schon wieder Bereiche, in denen das für Pflanzen verfügbare Wasser im Oberboden knapp wird.
Aktuell zeigt bereits der sogenannte Graslandfeuerindex an vielen Orten im Süden und Osten Deutschlands Stufe vier von fünf Gefahrenstufen an. Er steht für die witterungsbedingte Feuergefährdung von offenem, nicht abgeschattetem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs.
- Nachrichtenagentur dpa