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Polen – Mega-Stau wegen Corona: Lkw-Fahrer warten 30 Stunden


Grenze zu Polen
Kontrollen wegen Corona: Lkw-Fahrer warten 30 Stunden

Von dpa, lw

Aktualisiert am 18.03.2020Lesedauer: 3 Min.
Stau Richtung Polen: Die Grenzkontrollen erfordern Geduld von Pkw- und Lkw-Fahrern.Vergrößern des Bildes
Stau Richtung Polen: Die Grenzkontrollen erfordern Geduld von Pkw- und Lkw-Fahrern. (Quelle: Hannibal Hanschke/reuters)
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An der Grenze zu Polen stehen Autofahrer stundenlang im Stau – Lkw-Fahrer auch mehr als einen Tag. Polen zieht Konsequenzen. Und die Bundeswehr soll helfen.

Wegen der chaotischen Zustände auf der Autobahn 4 (Dresden-Görlitz) soll die Bundeswehr zum Einsatz kommen. Wie von Sachsens Regierung zu erfahren war, wollen Soldaten schon am Mittwochnachmittag Menschen mit Lebensmitteln, Getränken und Decken versorgen. Tausende müssen seit gestern in einem auf rund 60 Kilometer Länge angewachsenen Stau vor der Grenze ausharren. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mussten die Betroffenen bis zu 20 Stunden auf die Einreise warten, darunter viele Familien.

Kretschmer hatte am Mittwochvormittag in einer Regierungserklärung auf die Situation auf der A4 aufmerksam gemacht. Die Entscheidung Polens für Grenzkontrollen ohne ausreichende Vorplanung und Organisation habe zu einer "ganz schwierigen Situation" geführt. "15 Minuten für die Abfertigung eines einzelnen Lkw sind nicht geeignet, diese Situation zu lösen. Hier muss die polnische Seite schneller reagieren."

Auch der Grenzschutz in Polen reagiert auf die langen Staus an der deutsch-polnischen Grenze reagiert und öffnete vier weitere Übergänge für den Autoverkehr. Dies teilte der polnische Grenzschutz mit. In Guben/Gubin können demnach nur Pkw die Grenze überqueren. Die bislang nur für Fußgänger gedachten Grenzübergänge in Frankfurt/Oder-Slubice, in Kietz-Kostrzyn nad Odra und in Zgorzelec können sowohl vom Personen- als auch vom Güterverkehr genutzt werden.

Wie aus einem Erlass des polnischen Innenministeriums hervorgeht, gilt allerdings bei diesen Übergängen die jeweilige Gewichtsbeschränkung der Straße. In Kostrzyn nad Odra sei dies ein Höchstgewicht von 7,5 Tonnen, sagte die Grenzschutz-Sprecherin. Zu den anderen Übergängen lagen ihr keine Daten vor. "Lieferwagen und Kleinbusse können passieren, Sattelzüge nicht."

30 Stunden Wartezeit für Lkw

Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, hatte Polen am Wochenende an Grenzübergängen zu Deutschland Kontrollen eingeführt. Internationale Flug- und Zugverbindungen wurden ausgesetzt. Polen können in ihre Heimat zurückkehren, müssen aber für 14 Tage in Quarantäne. Ausländer dagegen dürfen nur in Ausnahmefällen ins Land. Für den Warenverkehr gibt es keine Begrenzungen.

Seitdem haben sich an den Grenzübergängen an den Autobahnen große Staus in Richtung Osten gebildet. In Jedrzychowice an der Autobahn 4 (A4) bei Görlitz betrug die Wartezeit am Mittwochvormittag für Lkw 60 Stunden, für Pkw 16 Stunden, wie eine Sprecherin des polnischen Grenzschutzes sagte. In Olszyna an der A15 in der Nähe von Cottbus mussten Autofahrer 13 Stunden warten, in Swiecko an der A12 bei Frankfurt/Oder zehn Stunden. "Wir raten dringend, auf die neuen Grenzübergänge in Guben/Gubin und in Kostrzyn nad Odra auszuweichen", sagte die Sprecherin. Dort gebe es derzeit noch keine Wartezeiten.

Keine Probleme in Richtung Deutschland

Auch auf der A11 Berlin-Stettin (Szczecin) kommt es zu Staus. Lastwagen und Autos standen in Richtung Polen bei Pomellen (Vorpommern-Greifswald) schon auf 36 Kilometern, wie eine Polizeisprecherin am sagte. "Das reicht bald bis ans Kreuz Uckermark." Am Dienstag waren es noch elf Kilometer. In Richtung Deutschland gebe es keine Probleme, hieß es von der Bundespolizei.

Die Fahrer müssten bei Pomellen bis zu acht Stunden warten, ehe sie die Kontrollstelle mehrere Hundert Meter hinter der Staatsgrenze erreichten. Dort müssen die Fahrer Fragebögen ausfüllen und unter anderem Gesundheitstests absolvieren – etwa Fiebermessen. Benachbarte Grenzübergänge wie die B104 bei Linken seien ganz gesperrt. In Garz auf der Insel Usedom – dem zweiten passierbaren Übergang für Kleintransporter, Busse und Autos – gebe es keine Staus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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