Crash in Limburg Mann kapert Lastwagen und kracht in mehrere Autos
An einer Kreuzung im hessischen Limburg hat ein Mann mit einem gestohlenen Lastwagen mehrere Autos gerammt. Die Hintergründe sind weiter unklar, die Zahl der Verletzten wurde nach unten korrigiert.
Nach dem Zwischenfall mit einem Lastwagen in Limburg hat die Polizei am Dienstagmorgen frühere Angaben zur Zahl der Verletzten korrigiert. Die Auswertung der Angaben aller Rettungsdienste habe ergeben, dass neun Menschen leicht verletzt wurden, sagte ein Polizeisprecher in Wiesbaden.
Sieben Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, einer sei ambulant versorgt worden. Und auch der Fahrer sei leicht verletzt worden. Zuvor hieß es, es habe 17 Verletzte gegeben. Der Sprecher wies zudem ausdrücklich darauf hin, dass kursierende Meldungen von Toten oder Schwerverletzten nicht der Wahrheit entsprächen.
Polizei macht keine Angaben zum Fahrer
An einer Kreuzung im mittelhessischen Limburg hatte ein Mann am späten Montagnachmittag mit einem gestohlenen Lastwagen mehrere Fahrzeuge gerammt. Er wurde festgenommen. Nähere Angaben zu dem Fahrer machte die Polizei am Morgen zunächst nicht. Auch ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelte, war noch unklar. Am frühen Morgen schlossen die Ermittler die Spurensicherung vor Ort ab.
Zur Frage von Medienvertretern, ob es sich um einen terroristischen Anschlag handeln könnte, sagte der LKA-Sprecher: "Wenn solche Ereignisse passieren, dann ist es Aufgabe der Polizei, natürlich in sämtliche Richtungen alle Möglichkeiten im Blick zu haben. Genau das machen wir. Und wir schließen momentan überhaupt nichts aus."
Am Tatort gegenüber dem Landgericht der hessischen Kreisstadt stehen am Abend mehrere Autos quer. Trümmerteile liegen auf der Straße. Mittendrin steht ein weißer Sattelzug mit zerbeulter Front. Ermittler in Schutzanzügen untersuchen das Führerhaus.
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Der Lastwagen krachte demnach gegen 17.20 Uhr in acht Fahrzeuge und schob diese zusammen. Mehrere Menschen seien in Autos eingeklemmt, so die Polizei. Wenige Meter entfernt ist eine Ampelkreuzung, an der sich häufig die Autos stauen. Von hier ist es nicht weit zu den Auffahrten der Autobahn 3 oder auf die Bundesstraße 49 nach Gießen.
Die Ermittler gehen nach ihren bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass der Fahrer des Lastwagens diesen gestohlen hat – in unmittelbarer Nähe des Unfallortes auf der Hauptverkehrsstraße. Details dazu wurden zunächst nicht genannt.
Ob er die Autos vor ihm mit Absicht gerammt hat, auch dazu machte die Polizei zunächst keine Angaben. "Die Hintergründe, die Veranlassung, das ist alles Gegenstand der Ermittlungen", sagte LKA-Sprecher Sabais. Mit Details zu dem Fahrer hielt sich die Polizei ebenfalls aus "ermittlungstaktischen Gründen" zurück.
Polizei warnt vor Spekulationen
Die "Frankfurter Neue Presse" ("FNP") zitierte den rechtmäßigen Fahrer des Lasters: "Mich hat ein Mann aus meinem Lkw gezerrt." Der "FNP" zufolge soll der Mann, der bei der Kollision am Steuer saß, von mehreren Passanten erstversorgt worden sein. "Dabei soll der Fahrer laut den Passanten mehrmals "Allah" gesagt haben", wie ein "FNP"-Reporter berichtete. Dazu machte die Polizei ebenfalls keine Angaben und verwies darauf, dass alle Hinweise und Zeugenaussagen geprüft würden.
Bei dem Logistikdienstleister bei Mannheim, dessen Name auf dem Sattelzug steht, sagte ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes auf Anfrage, für Auskünfte sei am späten Abend niemand mehr im Haus.
Die Polizei warnte wiederholt vor Spekulationen über den Hintergrund des Vorfalls. "Wir geben heraus, was gesichert ist und nicht, was jemand gehört haben will", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westhessen. Ermittler seien vor Ort, unter anderem sei ein Hubschrauber im Einsatz. "Es geht um Übersichtsaufnahmen und eine saubere Ermittlungsarbeit."
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Der Sprecher widersprach Spekulationen, es herrsche eine "Nachrichtensperre" der Behörden. "Gesicherte Erkenntnisse geben wir heraus." Dass der Fahrer festgenommen worden sei, bezeichnete er als normal. "Bei jedem Unfall mit so vielen Verletzten fährt ein Fahrer danach nicht einfach davon."
Auf Twitter schrieb die Polizei Westhessen: "Trolle oder wilde Spekulationen braucht niemand." Zudem rief sie Zeugen dazu auf, sich zu melden, wenn sie etwas gesehen haben, Videos oder Bilder haben, die mit den Geschehnissen im Zusammenhang stehen.
- Nachrichtenagenturen dpa und afp