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Anhaltende Trockenheit in Deutschland: Wetterdienst warnt vor neuer Dürre


Anhaltende Trockenheit
Droht Deutschland ein weiterer Dürresommer?

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 24.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Am Ufer des Rheins sind durch die anhaltende Trockenheit Risse entstandenVergrößern des Bildes
Am Ufer des Rheins sind durch die anhaltende Trockenheit Risse entstanden: Ein Dürresommer hätte für die Land- als auch für die Forstwirtschaft schwere Folgen. (Quelle: Martin Gerten/dpa)

Wenn es in Deutschland weiterhin so trocken bleibt, ist ein erneuter Dürresommer realistisch, so der Deutsche Wetterdienst. Dies hätte besonders im Osten Deutschlands große Auswirkungen.

Bei anhaltender Trockenheit könnte Deutschland nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) möglicherweise auf einen weiteren Dürresommer zusteuern. "Sollte die trockene Witterung in den kommenden Monaten anhalten, könnte sich die Dürre des Jahres 2018 wiederholen oder sogar übertroffen werden", sagte der Leiter der DWD-Agrarmeteorologie, Udo Busch, in Offenbach.

Osten Deutschlands wäre immens von erneuter Dürre bedroht

Besonders betroffen sind demnach die östlichen Bundesländer. Selbst wenn es noch viel regnen sollte, bleibt die Bodenfeuchte den Schätzungen zufolge bis in den Sommer hinein unter dem vieljährigen Mittelwert. "Die Startbedingungen für die Vegetation sind 2019 in vielen Gebieten Deutschlands deutlich schlechter als im Vorjahr."

Ein Dürresommer würde diesmal nicht nur die Landwirtschaft erneut hart treffen, sondern auch die Forstwirtschaft, schätzt der DWD. Erste Waldbrände haben in den vergangenen Tagen schon zahlreiche Regionen in Deutschland heimgesucht.

Feuerwehr verlangt erhöhten Einsatz von Löschhubschraubern

Angesichts der Trockenheit und der hohen Waldbrandgefahr fordert der Deutsche Feuerwehrverband mehr Löschhubschrauber in Deutschland. Helikopter mit Außenlastbehältern seien für die Brandbekämpfung sinnvoll, sagte Verbandspräsident Hartmut Ziebs der "Neuen Osnabrücker Zeitung".


"Das ist ein vielfach praktiziertes Verfahren, scheitert aber manchmal an der Zahl der verfügbaren Hubschrauber." Die größten Wasserbehälter fassen nach seinen Angaben 5.000 Liter und können nur von Helikoptern der Bundeswehr vom Typ CH-53 geflogen werden. "Die sind aber nicht immer verfügbar. Hier müsste die Bundeswehr ein paar mehr Hubschrauber vorhalten", sagte Ziebs.

Grundsätzlich hält Ziebs die deutschen Feuerwehren für gut ausgerüstet, um Waldbrände zu bekämpfen. Der Verbandspräsident appellierte aber an Bürger, kein offenes Feuer im und am Wald zu entfachen und in Waldnähe nicht zu rauchen. Autofahrer sollten zudem ihren Wagen nicht auf Wiesen abstellen. "Die heißen Katalysatoren können eine trockene Wiese in Brand setzen."


Aus Sicht eines Waldexperten muss der "Wald der Zukunft" vielfältig sein, um möglichen Waldbränden Paroli bieten zu können. Strukturreiche Laubwälder mit verschiedenen Baumarten brennen nicht so schnell und trocknen nicht so stark aus wie reine Nadelwälder, wie der Naturwissenschaftler Pierre Ibisch von der Eberswalder Hochschule für nachhaltige Entwicklung der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Die großflächigen Monokulturen werden mittelfristig scheitern."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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