Auf Anregung des Papstes Kirche führt Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs ein
Die katholische Kirche bemüht sich um die Aufarbeitung der zahlreichen Missbrauchsfälle weltweit. An die Opfer der Übergriffe soll künftig ein Gedenktag erinnern.
Die katholische Kirche in Deutschland führt einen Gedenktag für die Opfer des sexuellen Missbrauchs ein. Sie greift damit eine Anregung von Papst Franziskus auf. "Wir empfehlen den 18. November", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Bonn. Die Kirchengemeinden könnten aber zum Beispiel auch den 16. oder 17. nehmen, falls das besser passe für sie, man sei da flexibel. Nur solle der Tag um den 18. November herum liegen.
Der 18. November ist vom Europarat zum Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch bestimmt worden.
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Eine Studie der DBK hatte im vergangenen Monat ergeben, dass zwischen 1946 und 2014 mindestens 1670 katholische Kleriker 3677 Minderjährige missbraucht haben sollen. In Kirchenakten wurden Hinweise darauf gefunden, dass 4,4 Prozent aller Kleriker Kinder oder Jugendliche missbraucht haben könnten. Vielfach wurde der Missbrauch vertuscht.
- dpa