t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Flugzeugabsturz in Indonesien vermutlich wegen technischer Probleme


189 Menschen an Bord
Flugzeugabsturz in Indonesien: Leichenteile geborgen

Von dpa, aj

Aktualisiert am 30.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Indonesien: Die Besatzung eines Schiffes untersucht Wrackteile, die von dem abgestürzten Flugzeug stammen könnten.Vergrößern des Bildes
Indonesien: Die Besatzung eines Schiffes untersucht Wrackteile, die von dem abgestürzten Flugzeug stammen könnten. (Quelle: Antara Foto/PT Pertamina/Handout/reuters)

Kurz nach dem Start in Jakarta stürzt ein indonesisches Flugzeug ins Meer. An Bord sind 189 Menschen. Die Hoffnung, Überlebende zu finden, ist gering. Rettungskräfte bergen Leichenteile. Die Ursache steht nun offenbar fest.

Der Absturz einer Maschine des indonesischen Billigfliegers Lion Air ist vermutlich auf ein technisches Problem zurückzuführen. Der Vorstandschef der Fluggesellschaft, Edward Sirait, berichtete am Montag, dass der Pilot der Boeing 737 wenige Minuten nach dem Start um Erlaubnis gebeten habe, zum Flughafen Jakarta zurückzukehren. Die Maschine stürzte ins Meer. Dabei kamen vermutlich alle 181 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder ums Leben. Rettungskräfte haben nun Leichenteile geborgen.

Technische Probleme vor Start der Maschine

"Unser Pilot hat nach Vorschrift gehandelt", sagte der Chef der Fluglinie. "Als er gesehen hat, dass es ein Problem gibt, hat er darum gebeten, zur Basis zurückkehren zu dürfen. Aber wir wissen, wie es zu Ende ging." Sirait bestätigte, dass die Maschine zuvor schon ein technisches Problem gehabt habe. Dies sei jedoch vor dem Flug am Montag behoben worden. Details nannte er nicht.

Die Boeing 737 MAX 8 war um 6.20 Uhr Ortszeit (0.20 Uhr MEZ) gestartet und auf dem Weg aus der Hauptstadt Jakarta zu der Nachbarinsel Bangka. Der Flug sollte nur eine Stunde dauern. Vermutet wird, dass das Wrack in einer Tiefe von etwa 35 Metern im Meer liegt. Das Flugzeug war nach Angaben der Behörden erst zwei Monate alt. Die Maschine habe erst 800 Flugstunden hinter sich gehabt, sagte der Chef des indonesischen Flugsicherheitskomitees, Soerjanto Tjahjono, im Fernsehsender Kompas TV.

Die Maschine verschwand nach Angaben der Luftraumüberwachung jedoch 13 Minuten nach dem Abheben von den Radarschirmen. Nach kurzer Suche wurden dann im Meer die ersten Trümmer entdeckt, etwa 70 Kilometer von Jakarta entfernt. Die "Jakarta Post" berichtete nun unter Berufung auf eine ungenannte Quelle, die Crew eines Schleppers habe ein abgestürztes Flugzeug in Tanjung Bungin in Karawang, West Java entdeckt.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, ist gering. Ein Sprecher der Rettungsdienste, Muhammad Syaugii, sagte: "Wir haben Rettungswesten, Handys und Flugzeugteile entdeckt." Vermutet werde, dass das Wrack in einer Tiefe von etwa 35 Metern im Meer liege. Der Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho, veröffentlichte auf seinem Twitter-Konto auch erste Bilder von der Unglücksstelle. Auf dem Wasser ist ein größerer Flugbenzinteppich zu sehen.

Lion Air ist Indonesiens größte Billigfluglinie

Nach Angaben der Rettungsdienste wurde Flug JT-610 zuletzt bei Karawang in der Provinz West-Java geortet. Dort sei auch der Funkkontakt zu dem Flugzeug abgebrochen.

Lion Air ist die größte Billigfluglinie des Inselstaats Indonesien mit seinen mehr als 250 Millionen Einwohnern. Die 1999 gegründete Gesellschaft, die moderne Jets der Hersteller Boeing und Airbus einsetzt, fliegt hauptsächlich Ziele innerhalb des Landes an. Die Flotte umfasst nach Angaben der Fluglinie derzeit 112 Maschinen.

2013 war bereits eine andere Boeing 737 von Lion Air mit mehr als 100 Menschen an Bord beim Landeanflug auf die indonesische Urlauberinsel Bali ins Meer gestürzt. Das Flugzeug brach praktisch auseinander. Damals gab es jedoch keine Todesopfer.

Verwendete Quellen



TelekomCo2 Neutrale Website