Panne bei Kontrolle von Familie Räumung am Flughafen Frankfurt – weitere Ausfälle erwartet
Erst München, jetzt Frankfurt: Eine Panne bei der Sicherheitskontrolle hat zeitweise zur Räumung eines Teils des Airports geführt. Die Auswirkungen dürften noch länger zu spüren sein.
Nach einem falschen Sprengstoffalarm am Frankfurter Flughafen müssen sich viele Passagiere auch am Mittwoch auf Verspätungen und Ausfälle einstellen. Die Nachwehen seien mit Sicherheit noch zu spüren, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am frühen Morgen. Fluggäste sollten sich frühzeitig bei ihren Airlines über ihre Flüge informieren.
Wegen einer Panne bei der Sicherheitskontrolle einer Familie war der Frankfurter Flughafen am Dienstag über Stunden teilweise geräumt worden. Der Fehler bei der Kontrolle hatte einen Polizeieinsatz im Bereich A des Terminal 1 nach sich gezogen. Das Boarding in diesem Teil des Flughafens wurde zeitweise eingestellt, die Sicherheitsbereiche geräumt.
Um 14:30 Uhr gab die Bundespolizei Entwarnung: "Die betroffenen Bereiche sind wieder freigegeben und der Betrieb wurde wieder aufgenommen." Man bedanke sich bei den Passagieren für das disziplinierte Verhalten.
Wie eine Sprecherin des Flughafens sagte, wurden insgesamt rund 100 Flüge gestrichen. Dem stehen rund 1500 geplante Starts und Landungen gegenüber. Am meisten betroffen waren demnach Kunden der Lufthansa. Die Airline teilte mit, dass bislang rund 7.000 Fluggäste von der Räumung beeinträchtigt seien. Die Auswirkungen würden bis in die Abendstunden anhalten.
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Passiert war die Panne bei der Sicherheitskontrolle einer vierköpfigen Familie aus Frankreich, wie die Bundespolizei mitteilte. Den Fehler hat demnach eine sogenannte Luftsicherheitsassistentin begangen. Sie habe die Familie trotz eines zunächst positiven Sprengstofftests in den Sicherheitsbereich entlassen – ohne eine zwingend erforderliche weitere Überprüfung.
Als das von einem anderen Mitarbeiter bemerkt wurde, war die Familie allerdings schon weitergegangen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Sicherheitsmitarbeiter informierten die Bundespolizei, die dann einen Einsteigestopp sowie die Räumung des Terminalbereichs anordnete. Mit Videoaufnahmen konnte die Familie identifiziert werden. Sie wurde befragt und durfte weiterreisen – als zweifelsfrei feststand, dass von der Familie keinerlei Gefahr ausgeht.
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Nach Angaben des Flughafenbetreibers Fraport wurde das Boarding gegen 11.30 Uhr eingestellt. "Wir haben in den Terminals zusätzliches Personal unterwegs, das Snacks und Getränke verteilt. Auch medizinische Dienste sind vor Ort", sagte ein Fraport-Sprecher.
Lufthansa stoppt Teile ihrer Abfertigung
Die Bundespolizei zog Absperrbänder auf und drängte die Fluggäste zurück in den vorderen Bereich der Halle. Passagiere wurden von den Gates zurück in die Halle gebracht. Augenzeugen zufolge herrschte keine Panik, aber großes Gedränge in den wetterbedingt heißen Hallen. Passagiere beklagten sich, dass sie sich nicht ausreichend informiert fühlten.
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Die Lufthansa stoppte zeitweise große Teile ihrer Abfertigung. In den Bereichen A und Z konnten Passagiere nicht mehr ein- oder aussteigen. Ankommende Flugzeuge mussten auf dem Vorfeld mit den Passagieren an Bord warten. Am Frankfurter Flughafen gibt es ein zweites Terminal, das von der Sperrung nicht betroffen war.
Hotelkapazitäten aufgestockt
Der Krisenstab der Lufthansa buchte vorsorglich größere Hotelkapazitäten im Rhein-Main-Gebiet, um gestrandete Passagiere unterbringen zu können. In den Teilbereichen B und C waren die Gates weiterhin geöffnet, so dass dort auch Passagiere abgefertigt werden konnten. Auch ankommende Maschinen sollten in diese Bereiche umgeleitet werden, wenn das möglich ist. Passagiere, die in Frankfurt umsteigen sollten, sollten zum Teil über andere Drehkreuze wie München, Zürich oder Wien geleitet werden.
Für die Passagierkontrollen im fraglichen Bereich ist die Fraport selbst und ihre Tochtergesellschaft FraSec zuständig. Über Details könne man noch nichts sagen, erklärte ein Fraport-Sprecher.
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Am Münchner Flughafen hatte es erst vor Kurzem einen ähnlichen Vorfall gegeben. Im Juli war dort ein Terminal geräumt worden, weil eine Frau ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich gelangt war. Mindestens 200 Flüge fielen aus, bei rund 60 Flügen kam es zu Verspätungen. Erst rund zwei Stunden nach dem Vorfall wurde der Sicherheitsbereich wieder freigegeben.
Vor fast genau zwei Jahren kam es ebenfalls am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens zu einer ähnlichen Situation. Damals war eine Frau nach der Kontrolle ihres Handgepäcks in den Sicherheitsbereich weitergegangen, obwohl ihre Kontrolle nicht abgeschlossen war. Von der Evakuierung des Terminals waren damals rund 5.000 Passagiere betroffen.
- dpa, Reuters
- Pressemitteilung der Bundespolizei