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A20 in Mecklenburg-Vorpommern: Fahrbahn bricht weg – keine Vollsperrung


Auf 100 Metern Länge
Auf der A20 bricht die Fahrbahn weg

Von dpa
Aktualisiert am 11.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Gutachter klären, ob die Autobahn vollgesperrt werden sollte.Vergrößern des Bildes
Gutachter klären, ob die Autobahn vollgesperrt werden sollte. (Quelle: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa-bilder)
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Es sind Bilder wie nach einem Erdbeben. Rund 100 Meter der Autobahn 20 sind bei Tribsees abgebrochen. Hilflos registrieren Beobachter, wie Stück für Stück der Autobahn in die Tiefe fällt.

Trotz extremer Absenkungen an der A20 bei Tribsees in Mecklenburg-Vorpommern ist nach Meinung eines Gutachters eine Vollsperrung der Autobahn nicht notwendig. Aktuell ist in Richtung Stettin aber nur noch eine Spur befahrbar. Der Gutachter sehe keine akute Gefährdung des Verkehrs auf der verbleibenden einen Fahrspur, teilte das Verkehrsministerium Mecklenburg-Vorpommern mit. "Deshalb soll der Verkehr dort zunächst aufrechterhalten werden." Vermesser des Landesamtes kontrollierten zweimal täglich mit Höhenmessungen die Fahrbahnoberfläche.

In den vergangenen Tagen war auf der Fahrspur in Richtung Rostock auf einer Länge von etwa 100 Metern die Autobahn abgebrochen. In diesem Abschnitt sei ein riesiges Loch von etwa von 10 Metern Breite, 40 Metern Länge und 2,50 Metern Tiefe entstanden. Insgesamt seien etwa 1000 Kubikmeter Erde weggesackt, hieß es. Die A20 ist deshalb – in Richtung Rostock zumindest - an dieser Stelle komplett gesperrt.

Grund für die Probleme ist nach früheren Angaben von Verkehrsminister Christian Pegel (SPD), dass die Autobahn über einer sogenannten Torflinse verläuft. Diese sei beim Bau mit vielen kleinen Betonkernen stabilisiert worden. Es müsse geklärt werden, ob diese Kerne die Last nicht gehalten haben.

Der Verkehr der A20 in Richtung Rostock wird über die Umleitungsstrecke von Tribsees über die L19 zur Anschlussstelle Sanitz geführt.

Allerdings zeichnet sich da möglicherweise ein neues Problem ab. An der direkt neben der Autobahn laufenden Umleitungsstrecke in Richtung Bad Sülze gibt es auch Verwerfungen, wie ein dpa-Reporter berichtete. Vom Ministerium hieß es, dass die Schäden keineswegs mit denen auf der Autobahn vergleichbar seien. Diese Schäden sollen in der kommenden Woche behoben werden.

Der Bau der Autobahn war im Dezember 2005 nach elf Jahren Bauzeit abgeschlossen worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schnitt nahe dem nun abgebrochenen Teilstück das Band durch. Der Sprecher des deutschen Autobahnplaners Deges, Michael Zarth, bekräftigte, dass die Autobahn auf dem Stand der damaligen Technik und des Regelwerks gebaut worden sei.

Unterdessen leiden die Gemeinden an der Umleitungsstrecke unter dem Verkehr. Anke Haß vom Amt Recknitz-Trebeltal in Bad Sülze berichtete von einer gefühlten Verfünffachung des Verkehrsaufkommens in den Ortschaften entlang der Umleitungsstrecke. Ein Sprecher des Landkreise Rostock sagte, dass mit dem Landesstraßenbauamt Stralsund die Optimierung des Verkehrsflusses abgestimmt werde. Dazu sollen Ampelschaltungen entlang der Umleitungsstrecke angepasst werden.

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