Wetter am Wochenende Der Winter schlägt nochmal zu
Nach ungewöhnlich starken Schneefällen liegt der Nordwesten unter einer zentimeterdicken Schneedecke. Bis zum Morgen zählte die Polizei alleine in Hamburg rund 130 Unfälle auf eisglatten Straßen. Für Freitag erwarten die Meteorologen vor allem im Ostseeraum neuen Schnee. Der Höhepunkt der neuen Kältewelle steht uns am Wochenende bevor: "Es wird nochmal hochwinterlich", sagte Thomas Globig vom Wetterdienst Meteomedia gegenüber wetter.info. In der Nacht zum Sonntag sacken die Temperaturen verbreitet auf minus zehn bis minus 15 Grad ab.
Sonnenecken nur im Süden
Der Wintereinbruch hat in der Nacht zum Freitag in Hamburg für über hundert Autounfälle gesorgt. Glücklicherweise blieb es meist bei Blechschäden. Am frühen Donnerstagabend hatte kräftiger Schneefall eingesetzt, der auf dem gefrorenen Boden liegenblieb. Am Freitagmorgen mussten die Autofahrer bei minus drei Grad mit meist ungestreuten Nebenstraßen zurechtkommen.
Auch heute fallen überall im Norden noch neue Schneeflocken, "allerdings kommt längst nicht mehr soviel herunter wie am Vortag", so Globig. Der Meteorologe rechnet mit ein bis zwei Zentimeter Neuschnee in einem Gebiet von Ostholstein, Hamburg, dem Alten Land und nördlichen Niedersachsen. In der Nacht könnte es auch in Nordrhein-Westfalen schneien.
Der Wind treibt eiskalte Luft aus Russland über die Ostsee nach Deutschland. "Das Wasser ist im Verhältnis aber noch recht warm, so dass sich immer neue Wolken über der Ostsee bilden", erklärte Globig. An der Mosel, in Baden-Württemberg und dem südlichen Bayern bleibt es dagegen trocken. "Zum Teil wird es hier richtig freundlich oder sonnig", sagte der Wetterexperte.
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Weniger Schnee - aber extrem kalt
Am Samstag gibt es noch südlich des Mains Neuschnee, meist aus einer hochnebelartigen Bewölkung. In Sachsen fällt örtlich etwas Schneegriesel aus dichteren Wolken. Aber auch im Norden - von Rügen über Holstein bis nach Cuxhaven und den Ostfriesischen Inseln - sind Schneeschauer möglich, so Globig. Außerdem erreicht die neue Kältewelle ihren Höhepunkt: "Wir werden dann von russischer Eisluft überflutet", sagte Globig. In der Nacht zum Sonntag geht es verbreitet mit bis zu minus zehn oder minus 15 Grad in den Temperaturkeller. "Vereinzelt sind in Mittelgebirgslagen auch minus 20 Grad drin", prophezeit der Wetterexperte.
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"Hochwinterlicher" Sonntag
Am Sonntag pusten die Ausläufer eines Tiefs über der Nordsee große Mengen Schnee in die Westhälfte Deutschlands. Betroffen sind bis zum Mittag vor allem Nordfriesland, weite Teile Niedersachsens, der Niederrhein und die Eifel. Am Nachmittag gibt es dann auch in ganz Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland kräftige Schneefälle. "Dann wird es nicht nur weiß, sondern auch ziemlich glatt auf den Straßen", warnte Globig. Außerdem wird der kräftige Wind im Norden für Schneeverwehungen sorgen. Der Osten und der Süden bleiben am Sonntag von Schneefällen aber verschont.
Die Temperaturen gehen nach dem klirrend kalten Vortag ein kleines nach oben: An der Nordsee sind sogar Höchstwerte im Plusbereich möglich. Ansonsten herrscht aber weiter Dauerfrost, im Osten bei bis zu minus acht Grad. Die leicht steigenden Temperaturen sind erste Vorboten eines Wetterumschwungs, der in der neuen Woche allmählich mildere Luft nach Deutschland schickt und der weißen Pracht langsam ein Ende bereitet.
Dennoch muss auch noch am Montag Deutschlandweit mit glatten Straßen gerechnet werden. Auch wenn der Tag recht freundlich beginnt: im Tagesverlauf ziehen im Süden und Südwesten neue Wolken auf aus denen Schnee oder Schneeregen auf den gefrorenen Boden fällt. Am Oberrhein, im Rheinland und an der Nordsee liegen die Höchstwerte dann schon wieder im positiven Bereich.
Quelle: wetter.info, rf