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Wettervorhersage: Arktische Luft sorgt für Glatteis-Gefahr


Wettervorhersage
Deutschlands Autofahrer müssen bibbern

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.

Schneefall gebietsweise bis in tiefe Lagen, überfrierende Nässe und arktisch-kalte Luft - an diesem Wochenende kann man sich vielerorts schon mal einen Vorgeschmack auf den Winter holen. Die Autofahrer müssen sich auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen. Auch mit Glatteis muss gerechnet werden, sagte Fabian Ruhnau von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Doch des einen Leid ist des anderen Freud: Wintersportler können das erste Ski- und Rodelwochenende der Saison genießen.

Der erste Schnee in diesem Winter überzog auch Hamburg und Teile von Schleswig-Holstein mit einer weißen Schicht. In der Hansestadt fielen nach Auskunft von Meteomedia bis zu drei Zentimeter Schnee, in Schleswig-Holstein blieben an manchen Orten bis zu 10 Zentimeter liegen. "Die großen Schneefälle sind das aber noch nicht", sagte der Wetterexperte Thomas Globig. Auf den Straßen blieb es größtenteils ruhig. Nur im hohen Norden krachte es. Dabei wurde eine Autofahrerin lebensgefährlich verletzt.

wonifi

Autobahn stundenlang gesperrt

Im Rheinland fielen bis zu zehn Zentimeter Schnee. Im Siebengebirge mussten mehrere Straßen gesperrt werden. Die Autobahn A3 war ab dem Kreuz Bonn/Siegburg stundenlang dicht, nachdem mehrere Lastwagen hinter der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz liegen geblieben waren. Auch abseits der Autobahn standen Dutzende Autos quer, mehrere landeten im Graben. Zwei Landstraßen blieben wegen akuter Schneeglätte stundenlang gesperrt.

Schnee und Eis brachten aber auch im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und im Allgäu stellenweise Fahrzeuge ins Schleudern. "Dramatische Unfälle gab es aber nicht, meist blieb es bei Blechschäden", hieß es beim Lagezentrum des Innenministeriums in Stuttgart.

Skilifte haben geöffnet

Im Sauerland startete die Wintersportsaison. "Wir haben 25 Zentimeter Schnee und sechs Grad unter Null", sagte Wetterbeobachter Stefan Siebert auf dem Kahlen Asten bei Winterberg. Am Sternrodt-Skilift in Olsberg wurde die Saison eröffnet. Ab Samstag drehen sich dann auch in und um Winterberg mehrere Lifte. Für Langläufer ist am Rimberg bei Schmallenberg die erste Loipe gespurt.

Auch in den Wintersportgebieten in Baden-Württemberg startet dieses Wochenende die Skisaison. Der starke Schneefall habe für gute Bedingungen gesorgt, sagte ein Sprecher der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft in Freiburg. Auch auf der Schwäbischen Alb kann Ski gefahren werden.

Boeing rutscht über vereiste Landebahn

Auch in weiten Teilen Großbritanniens legten Glatteis und heftige Schneefälle den Verkehr lahm. Im Newcastle rutschte eine Boeing 737 mit 189 Passagieren an Bord am Donnerstagabend über die vereiste Landebahn. Niemand wurde verletzt. Im schottischen Aberdeenshire blieben 80 Schulen geschlossen, weil die Schulbusse auf den tief verschneiten Straßen am Freitagmorgen nicht vorankamen. Die Osthälfte Großbritanniens lag unter einer bis zu 15 Zentimeter dicken Schneedecke. Seit 17 Jahren habe es nicht mehr so früh im Jahr soviel Schnee gegeben, sagten Meteorologen.

Kalte Luft über warmem Meer

Die Menschen an der Küste dürften sich über die teils heftigen Schneefälle gewundert haben. "Das ist außergewöhnlich für den November", sagte Thomas Globig vom Wetterdienst Meteomedia gegenüber wetter.info. Ursache ist die sehr kalte arktische Luft, die über die relativ warme See streicht und dabei große Mengen Feuchtigkeit aufnimmt. "Die Luft tankt über dem Meer regelrecht auf", erklärte Meteorologe Globig. An der Küste schneit es daraufhin, ein paar Kilometer weiter im Landesinneren dagegen fällt kaum noch Niederschlag. Als Resultat konnte nicht nur Kiel eine dicke Schneedecke melden, auch in Warnemünde war der Strand mit fünf Zentimetern Neuschnee bedeckt. Selbst auf den nordfriesischen Inseln liegt etwas Schnee.

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Wetterberuhigung am Wochenende

Nach den Schneefällen der vergangenen Tage kehrt zum Wochenende beim Wetter wieder etwas Ruhe ein. "Es kann hier und da noch einmal ein paar Flocken geben, aber das Gröbste ist eigentlich vorbei", sagte Globig. Es bleibt meist trocken. Der Himmel ist häufig bedeckt, gelegentlich lässt sich jedoch auch einmal die Sonne blicken. Die Temperaturen erreichen maximal minus drei bis plus zwei Grad.

Erneut Schnee zur Wochenmitte

"Das Winterwetter setzt sich fort", sagte Globig. Auch nächste Woche muss im Südosten Deutschlands und an der Küste mit erneuten Schneefällen gerechnet werden. Besonders stark könnte es dann zur Wochenmitte hin schneien. "Da dürfte es für die Autofahrer ungemütlich werden", vermutet der Meteorologe.

Quelle: wetter.info, uwe

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