t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Jörg Kachelmann weist Klimaaktivistin Neubauer zurecht


Feuersbrunst in Kalifornien
Wetterexperte weist Klimaaktivistin Neubauer zurecht

Von t-online, wan

Aktualisiert am 11.01.2025 - 03:31 UhrLesedauer: 3 Min.
Aktion von Fridays for Future mit Luisa NeubauerVergrößern des Bildes
Die Umweltaktivistin Luisa Neubauer (Archivbild) sieht einen Zusammenhang zwischen den Feuern in Los Angeles und dem Klimawandel. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-bilder)
News folgen

Als Ursache der Waldbrände in Kalifornien wird oft der Klimawandel genannt. Das ist Unsinn, meint Jörg Kachelmann – und kritisiert eine Umweltaktivistin.

Der Wetterexperte Jörg Kachelmann hat auf der Plattform X auf einen Beitrag der Klimaaktivistin Luisa Neubauer reagiert und sie zurechtgewiesen. Neubauer hatte ein Foto der verheerenden Waldbrände in Kalifornien geteilt und dazu geschrieben: "Kalifornien, Januar 2025. Das wäre das ehrliche Titelfoto für einen Wahlkampf, der bisher meint, die wohl größte Krise des Jahrhunderts ausladen zu können." Sie zeigte ein Bild von einem brennenden Spielplatz in Los Angeles.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Kachelmann stellte jedoch in Frage, ob Waldbrände überhaupt ein passendes Symbol für die Klimakrise seien. In seinem Kommentar schrieb er: "Wenn es etwas gibt, was sich am wenigsten als Symbol für die Klimakrise eignet, dann ist es ein Waldbrand in Kalifornien. Mehr oder weniger alles, was Sie sich vorstellen, ist ein besseres Symbol für die Klimakrise." Damit kritisiert er, dass Brände wie dieser oftmals emotional, aber nicht sachlich als Klimasymbole herangezogen würden.

Der Wetterexperte, der auch als Moderator der MDR-Show "Riverboat" bekannt ist, hat in den vergangenen Tagen immer wieder auf X zu erklären versucht, dass der Klimawandel nicht die Ursache für die Waldbrände in Kalifornien sei. Diese liege vielmehr meistens bei Brandstiftern. "Wie geschrieben, für Kalifornien ist das keine außergewöhnliche Dürre und es ist bei Brandstiftung plus Santa Ana völlig einerlei, ob es bis vor einer Woche geregnet hat", schrieb er auf X.

Wetterphänomen bringt starke Winde in betroffene Region

Das Santa-Ana-Phänomen bezeichnet einen meteorologischen Effekt in Südkalifornien, bei dem heiße, trockene und oft starke Winde aus dem Landesinneren Richtung Küste wehen. Diese Winde treten typischerweise im Herbst und Winter auf. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen und Funken über weite Strecken tragen.

Kachelmann verwies auch darauf, dass die abgebrannten Häuser fast alle nicht im Wald standen, die Feuer seien durch Brandstiftung oder Funkenflug entstanden. "Ob es zuvor geregnet hat oder nicht, spielte bei der Ausbreitung des Feuers, die durch den Sturm und extrem tiefe Luftfeuchtigkeit garantiert wurde, keine Rolle. Deswegen waren auch alle Versuche, Häuser mit Gartenschläuchen zu retten, zum Scheitern verurteilt. Der Feuersturm ist stärker und trocknet alles in Sekunden, was jemals nass war", schrieb der in der Schweiz lebende Meteorologe.

Der Klima- und Umweltwissenschaftler Theo Keeping vom Leverhulme Centre for Wildfires, Environment and Society am Imperial College London sieht hingegen einen indirekten Zusammenhang. "Dass die Waldbrände in Kalifornien so heftig ausfallen, ist ein Zusammenspiel von Faktoren. In den letzten drei Monaten hat es nur sehr wenig geregnet, was die Vegetation viel brandanfälliger gemacht hat", so der Experte. Geringe und Luftfeuchtigkeit und starke Winde würden ebenfalls zu einer Gefahrenlage beitragen. Solche Perioden mit geringen Niederschlägen und niedriger Luftfeuchtigkeit würden im Zuge der Erderhitzung immer häufiger vorkommen und sich in ihrer Ausprägung verstärken.

Feuerwehr macht Stadtverwaltung von Los Angeles Vorwürfe

Die Feuerwehr von Los Angeles macht unterdessen die Stadtverwaltung dafür verantwortlich, dass Häuser nicht gerettet werden konnten. Die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, hat der Verwaltung schwere Vorwürfe gemacht. Die Kürzung der Haushaltsmittel für die Feuerwehr um 17 Millionen Dollar (16,5 Millionen Euro) wirke sich jetzt negativ auf die Fähigkeit ihrer Behörde aus, die Brände zu bekämpfen, beklagte Kristin Crowley im US-Fernsehsender CNN.

Im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände im Großraum Los Angeles gibt es aufgrund nachlassender Winde eine kurzfristige Entspannung. Doch die Lage bleibt äußerst kritisch. "Es gab Fortschritte", erklärte US-Präsident Joe Biden am Freitagmittag (Ortszeit) zu den Löscharbeiten. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom äußerte die Hoffnung, dass die Einsatzkräfte im Tagesverlauf weitere Erfolge erzielen.

Die Ursachen der einzelnen Brände sind weiter unklar. Im Zusammenhang mit dem "Kenneth Fire" wurde am Donnerstag ein Mann festgenommen, doch die Polizei erklärte später, dass keine ausreichenden Beweise für Brandstiftung vorliegen. Stattdessen wurde der Mann wegen eines Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen in Gewahrsam behalten. Die Ermittlungen laufen weiter.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom