Flugzeugunglück in Südkorea: mindestens 62 Tote

Flugzeug kommt in Südkorea von Landebahn ab

179 Tote bei Flugzeugunglück – zwei Menschen überleben

In Südkorea ist am Flughafen Muan ein Flugzeug von der Landebahn abgekommen. Es hat Dutzende Tote gegeben. Die Maschine hatte einen Tag zuvor schon ein Problem gemeldet.

In Südkorea hat es am frühen Morgen (Ortszeit) ein Flugzeugunglück gegeben. Am Flughafen Muan ist eine Boeing 737 der Jeju Air bei der Landung von der Landebahn abgekommen und in eine Absperrung gerast. Die Maschine war auf dem Weg von Bangkok, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Es sollen 175 Passagiere und sechs Crew-Mitglieder an Bord gewesen sein.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur sollen 179 Menschen ums Leben gekommen sein. Nur zwei Menschen hätten das Unglück überlebt, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte am Sonntagmorgen. Sie sind ein Krankenhaus gebracht worden.

Zwei Überlebende im Krankenhaus – Augenzeugen berichten

Es handelt sich bei den Überlebenden um zwei Flugbegleiter, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Behörden angibt. Weiter hieß es, eine der beiden habe Rauch an einem der Triebwerke entdeckt.

Mehrere Augenzeugen am Boden berichteten laut Yonhap ebenfalls, Flammen an einer der Turbinen gesehen und mehrere Knallgeräusche gehört zu haben. Die Behörden gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die Piloten infolge eines sogenannten Vogelschlags das Fahrwerk nicht ausfahren konnten und es daher zu dem Unfall kam.

An Bord der Maschine befanden sich insgesamt 181 Menschen. Die Feuerwehr fürchtet, dass außer den beiden Überlebenden die übrigen 179 Passagiere und Crew-Mitglieder tot sind. Bislang bestätigte die Feuerwehr offiziell 120 Tote.

Ein Video des koreanischen Fernsehsenders MBC zeigt, wie die Maschine bei der Landung zunächst mit dem Heck den Boden berührt. Auf den Aufnahmen ist vorn kein ausgefahrenes Fahrgestell zu sehen, es könnte zuvor abgebrochen sein. Die Boeing 737-800 schlittert auf dem Asphalt und zerschellt an einer Absperrung. Dann geht sie in Flammen auf. Aus dem Heck des Flugzeugs sollen Überlebende gerettet worden sein. Die meisten Passagiere sollen südkoreanische Staatsbürger sein, zwei sollen aus Thailand kommen. Das Feuer sei 43 Minuten nach dem Unglück gelöscht worden, die Bergungsarbeiten hätten begonnen.

Maschine meldete einen Tag zuvor Notfall

Auf Flightradar24, einer Seite, die Flugdaten anzeigt, ist zu sehen, dass die Maschine mit der Kennung 7C2216 normal den Flughafen angeflogen hat. Kurz vor Erreichen der Landebahn bricht die Anzeige aber ab. Nach Angaben der Flug-Website hatte Jeju Air die Boeing 737-800 im Jahr 2017 übernommen, zuvor sei sie bei Ryanair im Einsatz gewesen. Yonhap berichtete zunächst unter Berufung auf die Behörden, dass ein Vogelschlag – also eine Kollision mit einem oder mehreren Vögeln – zu der Fehlfunktion am Fahrwerk geführt haben könnte. Später hieß es dann, dass eine Fehlfunktion des Fahrwerks selbst die Ursache gewesen sein könnte.

Am Freitag hatte es ebenfalls bei einer Boeing 737-800 der Jeju Air einen Notfall gegeben. Der Flug 7C8135 war auf dem Weg nach Peking, als ein Notruf gesendet wurde. Er soll nach Seoul umgeleitet worden sein, berichtet Aviation Source. Es handelte sich offenbar um dieselbe Maschine, Registrierungsnummer HL8088. Unklar ist, was der Grund für den Notfall war.

• 

  179 Tote bei Bruchlandung: Der zehnte Flug nach dem Notfall endete im Unglück
• 

  Zeugen über Todesflug 7C-2216: "Ich sagte, da ist ein Problem – dann explodierte die Boeing"
• 

  Heftiger Wintersturm: Teil von Seebrücke mit Restaurant stürzt ins Meer – ein Toter

Das Ministerium für Inneres und Sicherheit hat alle verfügbaren Rettungskräfte angewiesen, sich zum Ort des Geschehens zu begeben. Erste Priorität sei die Rettung von Menschenleben. Muan liegt im Süden von Südkorea. Das Wetter war zum Zeitpunkt des Unglücks gut.