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Starkes Erdbeben erschüttert Nepal: Mehr als Hundert Opfer


Bis nach Indien zu spüren
Erdbeben erschüttert Teile Nepals – viele Tote

Von dpa, cli, mam

Aktualisiert am 04.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Mehr als 100 Tote bei Erdbeben: Gebiet des Himalayastaates von der Außenwelt abgeschnitten. (Quelle: reuters)
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In Nepal hat am Freitagabend die Erde gebebt. Dabei sind dutzende Menschen ums Leben gekommen.

Bei einem starken Erdbeben in Nepal sind mindestens 157 Menschen gestorben. Zudem seien mindestens 170 Menschen verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei in der Hauptstadt Kathmandu. Die Opferzahlen könnten noch steigen, zumal aus mehreren von der Außenwelt abgeschnittenen Gebieten zunächst keine bestätigten Angaben vorlagen. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete zunächst von 132 Todesopfern.

Das Beben hatte nach Messungen der Nationalen Erdbebenwarte (NEMRC) eine Stärke von 6,4 und ereignete sich am Freitagabend um 23.47 Uhr Ortszeit, als viele Menschen schliefen. Aufnahmen beim örtlichen Fernsehsender Kantipur TV zeigten am Tag darauf Menschen, die in zerstörten Häusern ihr Hab und Gut suchten und verletzte Opfer aus den Trümmern zogen.

"Wir haben Berichte, wonach viele Menschen unter Trümmern begraben sind", sagte der Verwaltungsvertreter Harischandra Sharma aus dem Distrikt Jajarkot, wo das Zentrum des Bebens geortet wurde. Schon kurz nach dem Beben hatten demnach in einigen betroffenen Orten die Rettungsarbeiten begonnen. Andere Orte in dem bergigen Himalaya-Land konnten noch nicht erreicht werden, wie Sharma sagte.

Teils seien Straßen durch Erdrutsche blockiert gewesen, teils könnten Helfer die abgelegenen Orte ohnehin nur zu Fuß erreichen. Die betroffenen Gebiete gehören zu den ärmsten in dem armen Land in Südasien. Aufnahmen von Kantipur TV zeigten auch, wie Dorfbewohner etwa ohne Schutzausrüstung sich selbst und ihren Mitmenschen halfen. Sie nutzten Spaten und Stirnlampen.

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"Rettungs- und Suchmannschaften müssen Straßen räumen, die durch Erdrutsche infolge des Erdbebens blockiert sind, um die betroffenen Gebiete zu erreichen", sagte Namaraj Bhattarai, ein dortiger Polizeibeamter.

Das Beben war auch im Norden des Nachbarlands Indien zu spüren, unter anderem in der Hauptstadt Neu Delhi, wie die "Times of India" sowie andere indische Medien berichteten.

Viele Häuser traditionell aus Stein und Lehm gebaut

Balbir Bishwakarma, ein Einheimischer von Jajarkot, der bei dem Beben sein Haus verlor, sagte dem Fernsehsender Kantipur TV, dass seine engen Verwandten glücklicherweise überlebt hätten. Aber einige seiner Freunde seien gestorben und er glaube, dass sie vielleicht hätten überleben können, wenn sie schneller gerettet worden wären.

Sete Giri, ein Dorfvertreter in dem Distrikt Jajarkot, sagte, dass Hunderte Häuser beschädigt worden seien. Viele Bewohner hätten die Nacht anschließend im Freien verbracht. "Viele Häuser waren traditionell gebaut, aus Stein und Lehm", sagte Giri. "Das könnte der Grund für die Schäden sein." Giri sagte, dass derzeit viele Wanderarbeiter, die regelmäßig im reicheren Nachbarland Indien arbeiteten, für wichtige hinduistische Festtage wie das anstehende Lichterfest Diwali in ihre Heimat zurückgekehrt seien.

Premierminister Pushpa Kamal Dahal besuchte Jajarkot per Hubschrauber und traf Verletzte in einem örtlichen Krankenhaus, wie Medien berichteten. Einige Verletzte sollten zudem für eine Notfallbehandlung per Luftweg in Krankenhäuser gebracht werden, unter anderem in die Hauptstadt Kathmandu. da die betroffenen Gebiete über keine entsprechende Infrastruktur verfügen, hieß es.

Das Erdbeben verursachte die meisten Todesopfer in Nepal seit dem schweren Beben vor rund acht Jahren – im Frühjahr 2015 – bei dem rund 9.000 Menschen ums Leben kamen und Millionen weitere obdachlos wurden. Damals wurde die Gegend um die Hauptstadt Kathmandu erschüttert. Zahlreiche Gebäude stürzten ein, darunter auch Unesco-Welterbestätten. Die Himalaya-Region, in der auch Nepal liegt, ist geologisch äußerst aktiv. Dort schiebt sich die Indische Kontinentalplatte unter die Eurasische Platte - was immer wieder zu Beben führt. Es gab auch mehrere in den vergangenen Wochen.

Verwendete Quellen
  • timesofindia.indiatimes.com: "37 dead, several injured after Nepal hit by 6.4 earthquake" (englisch)
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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