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Bad Emstal: Tote 14-Jährige – Tatverdächtiger beteiligte sich wohl an Suche


"Er war besessen von ihr"
Totes Mädchen in Hessen: Verdächtiger suchte wohl mit

Von dpa, mam

Aktualisiert am 29.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Mitarbeiter der Spurensicherung stehen nach dem Fund einer Frauenleiche an ihren Einsatzfahrzeugen: In einem Wald ist eine tote 14-Jährige gefunden worden.Vergrößern des Bildes
Mitarbeiter der Spurensicherung stehen nach dem Fund einer Mädchenleiche an ihren Einsatzfahrzeugen: In einem Wald ist eine tote 14-Jährige gefunden worden. (Quelle: Swen Pförtner/dpa)
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In Nordhessen ist eine 14-Jährige tot in einem Wald gefunden worden. Sie wurde Opfer von Gewalt, ein tatverdächtiger 20-Jähriger wurde festgenommen.

Der Tatverdächtige im Fall um die getötete 14-Jährige aus Bad Emstal hatte sich nach ihrem Verschwinden wohl aktiv an der Suche nach ihr beteiligt. Das berichtet die Mutter dem Sender RTL. "Derjenige hat noch mit uns kommuniziert, die ganze Zeit, wollte uns eigentlich noch helfen", sagt sie. Zumindest habe sein auffälliges Verhalten diesen Anschein erweckt. "Ich habe sofort gesagt, wer‘s war", sagt sie.

Wie sie berichtet, hätte der Tatverdächtige eigentlich keinen Kontakt zu ihrer Tochter haben sollen. "Aber er war halt besessen von ihr", sagt sie.

Tatverdächtiger war "für die Justiz kein Unbekannter"

Nach der Obduktion des Leichnams des 14-jährigen Mädchens, das tot in einem Waldstück gefunden wurde, gehen die Ermittler von einer Gewalttat aus. Dies sei das vorläufige Ergebnis der am frühen Nachmittag abgeschlossenen Obduktion, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Kassel am Freitag gemeinsam mit.

Der am Vorabend in Bad Emstal festgenommene Tatverdächtige sei weiter im Polizeigewahrsam. Der 20-jährige Deutsche solle in zeitlichem Zusammenhang mit dem Verschwinden der Jugendlichen im Bereich des Waldrandes gesehen worden sein, hieß es. Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen Bekannten des Mädchens handeln.

Doch auch bei der Polizei war der Mann bekannt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war er "für die Justiz kein Unbekannter". Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Kassel, Andreas Thöne, am Freitag in Kassel. Gewaltdelikte seien bislang aber nicht bekannt gewesen.

Zur Frage des Verhältnisses, in dem der 20-Jährige zu dem Opfer stand, sagte Thöne, es handelte sich möglicherweise um eine "cliquenartige" Bekanntschaft. Der Heranwachsende habe nach seiner Festnahme noch nicht vernommen werden können. Zur Todesursache konnte der Sprecher noch keine genauen Angaben machen. Er könne lediglich sagen, dass der Tod willentlich durch Ausübung körperlicher Gewalt verursacht worden sei.

Handy des Opfers wurde bei Tatverdächtigem gefunden

Die Polizei hatte den Mann bereits im Rahmen der Suche nach der seit Mittwoch vermissten Jugendlichen befragt. Nachdem die Leiche der 14-Jährigen dann gefunden worden war, sei er aufgrund seiner seinerzeit gemachten Angaben "in den Fokus der Ermittlungen" gerückt.

Eine Durchsuchung seiner Person und auch einer Wohnung, in der er sich zuvor aufgehalten hatte, habe den Anfangsverdacht bekräftigt. So seien bei ihm das Mobiltelefon des Opfers sowie weitere Beweismittel gefunden und sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft werde Antrag auf Erlass eines Untersuchungshaftbefehls stellen, die Vorführung vor den Haftrichter solle noch am Freitag erfolgen.

Das Mädchen war am Donnerstag in einem Waldstück bei Bad Emstal in Nordhessen tot aufgefunden worden, nachdem sie bereits seit Mittwoch als vermisst gegolten hatte. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Mann den Leichnam der Schülerin am Donnerstag beim Holzmachen entdeckt. Sie befand sich demnach bei einer Baumgruppe an einem Feldrand außerhalb der Ortschaft im Bereich eines Holzstapels. Der Mann habe sofort die Polizeibeamten verständigt, die sich im Rahmen der Suche nach der 14-Jährigen in der Nähe aufhielten. Bei umfangreichen Ermittlungen hatten sich laut Polizei daraufhin Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben.

"Lassen Sie uns einen Moment in Stille verweilen"

Der Bürgermeister der Gemeinde im Landkreis Kassel zeigte sich erschüttert. "Wir sind schockiert über das gestern Abend bei uns in der Gemeinde Geschehene. Es ist ein Ereignis, das eine Gemeinde wie die unsere schwer erschüttert", teilte Stefan Frankfurth (SPD) am Freitag mit. Er dankte den ermittelnden Behörden sowie den Einsatzkräften der Feuerwehr, die bei der Suche nach der vermissten Schülerin beteiligt waren.

Schulleitung und Lehrerschaft der Schule, welche die 14-Jährige besucht hatte, kümmerten sich aktuell intensiv um die Schülerinnen und Schüler, die um eine von ihnen trauerten, so Frankfurth weiter. "Die evangelische Kirche hier vor Ort hat einen Trauerraum eingerichtet."

Die Anteilnahme der Bevölkerung sei überall zu spüren, die Presse nicht zu übersehen, so der Bürgermeister. "Der Familie möchten wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist unvorstellbar, einen solchen Verlust in der Familie zu haben." Frankfurth bat darum, den Angehörigen ihren Raum für Trauer zu lassen und ihnen die angemessene Ruhe zur Verarbeitung der Geschehnisse zu geben. "Lassen Sie uns einen Moment in Stille verweilen", schloss er.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • rtl.de: "Mutter von getöteter Marie Sophie (†14): "Er war halt besessen von ihr""
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