Rätsel in Kolumbien Leiche von Gangsterboss aus Gruft geklaut
Anfang des Jahres wurde ein ecuadorianischer Gangsterboss im Exil ermordet. Nun wurde seine Leiche aus einer Gruft in Kolumbien gestohlen.
In Kolumbien wurde die Leiche eines berüchtigten Bandenbosses von einem Friedhof geklaut. Das berichtet die BBC unter Berufung auf die Polizei. Demnach seien die Überreste von Junior Roldán aus der Gruft des Zentralfriedhofs südlich von Medellín entwendet worden. Dieser war zu Lebzeiten stellvertretender Anführer der sogenannten "Los Choneros", einer Bande aus dem südamerikanischen Ecuador.
Zentralwärter sollen am Dienstag bemerkt, haben, dass seine Gruft leer war. Wer die Überreste des ehemaligen Bandenbosses entwendet hat, sei jedoch noch unklar. Auch der Grund für ihr Verschwinden sei bislang ungeklärt.
Mann mit vielen Feinden
Roldáns Überreste waren in einer Gruft aufgebahrt worden, nachdem niemand seine Leiche abgeholt hatte. Er war im Mai in einem Waldstück in der kolumbianischen Provinz Antioquia mit Schussverletzungen im Kopf gefunden worden. Identifiziert werden konnte er damals durch seine markanten Tätowierungen, wie die BBC berichtet.
Der stellvertretende Anführer der sogenannten "Los Choneros" war zuvor aus seinem Heimatland geflohen, nachdem er zwei Mordanschläge überlebt hatte. Seine Bande ist hauptsächlich in Drogengeschäfte und Erpressung verwickelt. Zudem üben sie eine große Macht in Gefängnissen aus, da viele Mitglieder inzwischen inhaftiert sind. Sie sollen auch hinter Gittern in grausame Verbrechen und kriminelle Geschäfte verwickelt sein.
Die rivalisierenden "Los Lobos" (Die Wölfe) waren einige seiner einflussreichsten Feinde und versuchten ihn mit Schusswaffen und Drohnenangriffen zu töten. Letztendlich ermordet soll ihn jedoch sein Leibwächter haben, um das Vermögen des Bandenbosses zu stehlen. Unter Berufung auf die örtliche Polizei heißt es durch "BBC" jedoch, dass nie ein Täter gefasst wurde.
- bbc.com: "Body of Ecuador gangster Junior Roldán stolen from cemetery" (Englisch)