Tierschutz Stadt Paris will öffentliches Ponyreiten verbieten
Anwohner zeigen wenig Verständnis, Tierschützer fordern den Schritt schon länger. Nun will Paris das Ponyreiten in der Stadt abschaffen.
Aus Gründen des Tierschutzes will die Stadt Paris Ponyreiten in öffentlichen Anlagen von 2025 an verbieten. Damit folgt die Stadtverwaltung Forderungen von Tierschützern. "Ponys sind kein Spielzeug", sagte die Aktivistin von Paris Animaux Zoopolis (PAZ), Amandine Sansivens, zur Begründung am Freitag. "Kinder lernen nichts über sie bei diesen Rundgängen, da wird keine emotionale Bindung geschaffen, es macht die Ponys lediglich zu Unterhaltungsobjekten."
Ponyreiten gehört vor allem an Wochenenden oder in den Schulferien zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche in der französischen Hauptstadt. In Parks wie dem Champ de Mars, Parc Monceau und Parc du Luxembourg wird das Erlebnis seit Jahrzehnten angeboten. Tierschützer prangern diese Praxis an und verweisen darauf, dass die Tiere den ganzen Tag ununterbrochen laufen müssten und dabei keinen gesicherten Zugang etwa zu Trinkwasser und Stroh hätten. Zudem müssten die Tiere mitunter stundenlang in Lastwagen in die Stadt transportiert werden.
Anwohner haben wenig Verständnis
Eine PAZ-Petition zu einem Verbot des Ponyreitens hat mehr als 8.400 Unterschriften erhalten. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin bereits vergangenen Monat entschieden, die Lizenzen für die Betreiber des Ponyreitens auslaufen zu lassen. Stephane Michaud von AnimaPoney, die Ausritte anbieten, hat eigenen Angaben zufolge sein Angebot bereits halbiert. Er betonte aber, dass seine Ponys allenfalls rund 150 Tage im Jahr in den Parks im Einsatz seien. "Ich habe jetzt schon 35 Jahre mit Ponys gearbeitet, ich weiß, was sie brauchen, und sie haben alles, was sie brauchen", sagte er.
Auch Anwohner zeigen wenig Verständnis für die Entscheidung der Stadtverwaltung. "Für die Kinder ist es eine Attraktion", sagte Celine Papouin, deren Tochter selbstbewusst auf einem Pony im Parc Monceau sitzt. "Sie lieben den Kontakt zu den Ponys." Meryem, 63, die zwei Ponys an einer Leine führt, auf denen ihre Enkelkinder sitzen, betonte, wenn die Stadt das Reiten verbieten wolle, müsse sie ihre Gründe dafür erklären. "Aber was sollen wir denn noch alles beenden? Das Reiten generell, berittene Polizei, das Züchten von Rennpferden?" fragt sie.
- Nachrichtenagentur Reuters