Epidemie auf Zypern Überschüssige Corona-Medizin soll Katzen heilen
Eine schwere Seuche frisst sich durch Zyperns Katzenpopulation. Um das Problem zu lösen, hat die Regierung nun ein Covid-Medikament für die Tiere freigegeben.
Todkranke Katzen auf Zypern sollen ab sofort überschüssige Corona-Medikamente aus Vorräten des Gesundheitssystems erhalten. Das hat die Regierung der Insel Anfang August auf Rat des Landwirtschaftsministeriums entschieden.
An der "Felinen Infektiösen Peritonitis", die nicht auf Menschen übertragbar ist, sind nach Angaben von Tierschützern seit Beginn des Jahres rund 300.000 Katzen auf der Insel verendet. Der Veterinärverband spricht hingegen von etwas mehr als 10.000 verstorbenen Tieren. In jedem Fall gilt: Obwohl die Krankheit nicht mit dem Coronvirus verwandt ist, hat sich eine Corona-Arznei als effektive Therapie für erkrankte Katzen erwiesen. Sie soll in Tablettenform von Tierärzten ausgegeben werden.
"Bestände von Präparaten, die zur Behandlung des humanen Coronavirus verwendet wurden und nicht mehr benötigt werden, können zur Verfügung gestellt werden", so das zypriotische Kabinett in einer Erklärung. Vor Ausbruch der Infektionswelle zählte Zypern rund eine Million Katzen. Der größte Teil der Tiere lebt als Straßenkatzen auf der Insel und wird von Einheimischen und Urlaubern durchgefüttert.
Laut der Legende wurden Katzen erstmals unter der römischen Kaiserin Helena vor rund 1.700 Jahren nach Zypern gebracht. Demnach sollten sie die Zahl der giftigen Schlangen begrenzen. Archäologische Funde weisen jedoch darauf hin, dass die Tiere schon deutlich länger auf der Insel zu Hause sind. Eine neolithische Grabstelle von vor 9.500 Jahren, die vor einiger Zeit entdeckt wurde, enthielt die Skelette eines Menschen und einer Katze, die wohl absichtlich zusammen beerdigt wurden.
- theguardian.com: "Cypriot cats to get human Covid drugs after thousands die of feline variant"
- greekcitytimes.com: "Cats to be treated with human COVID medicine in Cyprus after feline virus outbreak leaves thousands dead"