"Täuschende Geschäftspraktiken" New Yorker verlangt fünf Millionen Dollar wegen zu dünnem Wrap
Wenige Fleischkrümel und ein Salatblatt: Ein Kunde der Fastfood-Kette Taco Bell wehrt sich vor Gericht gegen möglichen Werbebetrug. Er fordert Entschädigung.
Wegen einer zu dürftig belegten sogenannten Mexican Pizza einer Fastfood-Kette verlangt ein Mann aus New York fünf Millionen Dollar. Das Unternehmen Taco Bell verwende für seine "Mexican Pizza" nur halb so viel Füllung wie auf dem Anzeigenbild zu sehen sei, argumentierte der Kläger Frank Siragusa. Er warf dem Unternehmen "unfaire und täuschende Geschäftspraktiken" vor.
Die "Mexican Pizza" ist eine Mischung aus Pizza und Tacos. Sie besteht aus zwei Teigfladen, zwischen die eine Füllung aus Hackfleisch und Bohnen kommt, und wird dann mit verschiedenen Käsesorten, Saucen und Tomatenstücken belegt.
Hätte er geahnt, dass er nur etwa die Hälfte der auf dem Foto gezeigten Hackfleischfüllung bekommen werde, hätte er für das Gericht keine umgerechnet knapp fünf Euro bezahlt, so die Anklageschrift, die mit Fotos versehen ist. "Die Konsumenten erhalten ein Produkt, das weniger wert ist als versprochen", heißt es weiter. Gerade angesichts der steigenden Lebensmittelpreise sei dies besonders enttäuschend. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP-Anfrage ließ das Unternehmen zunächst unbeantwortet.
Stellvertretend für alle New Yorker Kunden
Der Kläger will nicht nur seine eigene Enttäuschung vor Gericht bringen, sondern hat seine Beschwerde als Sammelklage eingereicht. Siragusa klagt stellvertretend für alle Kundinnen und Kunden von Taco Bell, die seit Sommer 2020 einen "Crunchwrap Supreme, Grande Crunchwrap, Vegan Crunchwrap", eine "Mexican Pizza" oder eine "Veggie Mexican Pizza" in einem Restaurant der Kette im US-Bundesstaat New York gekauft haben.
Die Klageschrift beinhaltet unter anderem Vergleichsfotos von einem Werbebild für einen "Crunchwrap" neben einem Foto des tatsächlich verkauften Produkts. Während die Anzeige einen prall gefüllten Wrap zeigt, ist auf dem Kundenfoto anscheinend ein Fladen zu sehen, der nur wenige Fleischkrümel und ein paar Salatblätter enthält.
Neben einer Entschädigung fordert der Mann von der Fastfoodkette, dass sie ihre irreführende Werbung einstellen oder die betroffenen Gerichte von der Karte streichen soll. Über die Schuld oder Unschuld des Konzerns soll nach Wunsch des Klägers ein Schwurgericht entscheiden.
- Nachrichtenagentur AFP
- nbcnews.org: "Taco Bell accused of skimping on beef for Crunchwraps and Mexican Pizzas in class action lawsuit"