Tarifstreit Deutsche Bahn schlägt EVG Schlichtung vor
Nach zweieinhalb Monaten Verschnaufpause plant die EVG den nächsten Bahnstreik. Der Termin fällt mitten in die Urlaubszeit. Doch nun bewegt sich offenbar die Bahn.
Am 4. Juli soll der Bahnverkehr in ganz Deutschland erneut stillstehen: Die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG hat für nächsten Dienstag zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Die Gewerkschaft ist laut EVG-Vorstandsmitglied Frank Hauenstein bereit, den Druck auf die Tarifverhandlungen weiter zu erhöhen, wie die "Bild"-Zeitung am Mittwochmittag berichtete. Die Deutsche Bahn schlug daraufhin umgehend eine Schlichtung des Tarifstreits vor. Darüber, beziehungsweise über mögliche Streikmaßnahmen, dürfte die EVG an diesem Donnerstag bei einer Vorstandssitzung beraten.
Ein Warnstreik zu dieser Zeit wäre ungewöhnlich, da die Gewerkschaftsmitglieder aktuell im Rahmen einer Urabstimmung darüber entscheiden, ob sie den unbefristeten Arbeitskampf bei der Bahn ausrufen wollen. In der Regel werden während eines solchen Prozesses keine Warnstreiks durchgeführt.
Vor allem NRW wäre betroffen
Doch der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der EVG zeiht sich bereits seit Monaten. In der vergangenen Woche wurde die jüngste Verhandlungsrunde für gescheitert erklärt. Während die Gewerkschaft mit Blick auf die Inflation einen Lohnzuschlag von zwölf Prozent fordert, war die Bahn bisher nur bereit, ein monatliches Plus von 650 Euro zu zahlen.
Zuletzt hatten die Eisenbahner am 27. März und 21. April jeweils eintägige Warnstreiks veranstaltet. Sollte es am Dienstag wieder zu umfassenden Blockaden im deutschen Zugverkehr kommen, dürfte dies vor allem Familien aus Nordrhein-Westfalen treffen. Dort sind seit vergangener Woche Sommerferien.
- bild.de: "Schon wieder Streik bei der Bahn!"
- Nachrichtenagentur dpa