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Unicef: Versäumnisse bei Corona-Impfungen – 67 Millionen Kindern betroffen


67 Millionen Kinder betroffen
Unicef: Massive Versäumnisse bei Impfungen wegen Pandemie

Von afp
Aktualisiert am 20.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Ärztin klebt einem Kind nach der Impfung ein Pflaster auf: Kinder leiden seltener an schweren Verläufen einer Coronainfektion.Vergrößern des Bildes
Eine Ärztin klebt nach der Impfung ein Pflaster auf: Millionen Kindern weltweit fehlen laut Unicef wichtige Impfungen und das sei "besorgniserregend". (Quelle: Leon Kuegeler/imago-images-bilder)
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Lockdowns und sinkendes Vertrauen in Impfungen führten laut Unicef dazu, dass Millionen Kindern Impfungen fehlen. Das Kinderhilfswerk fordert Maßnahmen.

Bei Impfungen von Kindern gegen schwere Krankheiten hat es infolge der Corona-Pandemie weltweit massive Versäumnisse gegeben. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Donnerstag in einem Bericht mitteilte, wurden bei etwa 67 Millionen Kindern in den Jahren 2019 bis 2021 die routinemäßigen Impfungen etwa gegen Masern und Kinderlähmung ganz oder teilweise versäumt.

Ursachen seien die Lockdowns und Behinderungen in der Gesundheitsversorgung während der Pandemie gewesen. Der Bericht stellte auch einen Rückgang des Vertrauens in Kinder-Schutzimpfungen fest. "Mehr als ein Jahrzehnt hart errungener Fortschritte bei routinemäßigen Immunisierungen während der Kindheit sind untergraben worden", heißt es in dem Bericht.

Bei den Impfungen von den Kindern wieder auf Kurs zu kommen, werde eine "schwierige" Aufgabe. Angesichts dieser Entwicklungen müssten Regierungen weltweit unbedingt Maßnahmen ergreifen, forderte Unicef. Ansonsten "könnte die nächste Welle von Todesfällen eine wachsende Zahl von Kindern betreffen, die an Masern, Diphtherie oder anderen vermeidbaren Krankheiten erkranken".

"Rückgang der Impfquote ist besorgniserregend"

Die Impfabdeckung von Kindern ging dem Report zufolge in 112 Ländern zurück und sank global um fünf Prozentpunkte auf 81 Prozent – der tiefste Stand seit 2008. Besonders stark betroffen von dieser Impf-Unterversorgung bei Kindern seien Afrika und Südasien gewesen.

Der Anteil der Kinder, die weltweit gegen die Masern geimpft wurden, sank dem Bericht zufolge zwischen 2019 und 2021 von 86 auf 81 Prozent. "Impfungen haben eine wirklich wichtige Rolle dabei gespielt, mehr Kindern ein gesundes und langes Leben zu ermöglichen", sagte der Hauptredakteur des Berichts, Brian Keeley, der Nachrichtenagentur AFP. "Jeder Rückgang der Impfquote ist besorgniserregend."

Dem Bericht zufolge sank das Vertrauen in Kinderschutzimpfungen in einer großen Mehrheit der untersuchten Staaten: In 52 von 55 Ländern ging das Bewusstsein für die Bedeutung von Schutzimpfungen demnach zurück. In den meisten Ländern gaben vor allem Menschen unter 35 Jahren sowie Frauen an, dass ihr Vertrauen in Routineimpfungen für Kinder seit Beginn der Pandemie eher abgenommen habe.

Zögerliche Haltung gegenüber Impfungen könnte zunehmen

Trotz des Vertrauensrückgangs ist die Unterstützung für Impfungen laut Unicef grundsätzlich weiterhin relativ groß. So sagten in fast der Hälfte der untersuchten Länder mehr als 80 Prozent der Befragten, dass das Impfen von Kindern wichtig sei.

Eine Kombination verschiedener Faktoren könnte jedoch zur Folge haben, dass eine zögerliche Haltung gegenüber Impfungen zunimmt, warnte das Kinderhilfswerk. Dazu zählten unter anderem die Unsicherheit über den Umgang mit der Corona-Pandemie, weit verbreitete Desinformation, ein schwindendes Vertrauen in Fachwissen sowie eine politische Polarisierung.

"Auf dem Höhepunkt der Pandemie haben Wissenschaftler*innen in kürzester Zeit Impfstoffe entwickelt, die unzählige Leben gerettet haben. Doch trotz dieser historischen Leistung waren Ängste und Desinformationen über Impfstoffe so weit verbreitet wie das Virus selbst", konstatierte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Die neuen Daten sind ein beunruhigendes Signal. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Vertrauen in Routineimpfungen für Kinder der Pandemie zum Opfer fällt."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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