100.000 Passagiere betroffen Verdi legt mit Streik Flughäfen lahm
In der Nacht haben an einigen Flughäfen in Deutschland zweitägige Warnstreiks begonnen. Reisende müssen mit Verzögerungen und Flugstreichungen rechnen.
An mehreren deutschen Flughäfen müssen sich Passagiere heute und morgen auf zahlreiche Verspätungen und Ausfälle einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zum Start ihrer zweitägigen Streiks beim Luftsicherheitspersonal die Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn weitgehend lahmgelegt. Der Arbeitskampf begann in der Nacht zum Donnerstag und endet in der Nacht zum Samstag. Am Freitag bestreikt Verdi zudem den Flughafen Stuttgart.
Der Flughafen Hamburg teilte mit, am Donnerstag und Freitag seien keine Abflüge möglich, rund ein Drittel der Ankünfte sei gestrichen. Geplant waren demnach 308 Flüge, betroffen seien rund 80.000 Reisende. Der Flughafen Düsseldorf meldete Ausfälle und längere Wartezeiten und rief die Reisenden auf, sich zu informieren. Auf dem Flughafen Köln/Bonn fallen laut Betreiber am Donnerstag 121 von 204 geplanten Flügen aus, betroffen seien rund 28.000 Reisende.
Der Airportverband ADV erklärte jüngst, voraussichtlich würden rund 700 Abflüge nicht stattfinden. Davon seien etwa 100.000 Passagiere betroffen. Die Flughäfen rechnen auch mit Umbuchungen etwa auf Samstag. Die Bahn hingegen dürfte für Flugreisende am Freitag kaum eine Alternative sein, da die Bahn-Gewerkschaft EVG ihrerseits von 03.00 bis 11.00 Uhr streikt. Die Deutsche Bahn will den Fernverkehr ab mittags schrittweise wieder aufnehmen, rechnet aber mit massiven Auswirkungen noch bis in den Abend hinein.
Luftbranche kritisiert erneuten Streik
Aufgerufen wurden die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen. Nach Darstellung der Flughäfen und von Verdi müssen Passagiere mit Verzögerungen und vielen Flugstreichungen rechnen. Die Luftfahrtbranche kritisierte den erneuten Ausstand.
Hintergrund der Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Dabei geht es um Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen. Die Verhandlungen sollen am 27. und 28. April fortgesetzt werden.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa