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Italien: Frau 22 Jahre lang gefangen gehalten


Ohne Heizung und Dusche
Frau in Italien 22 Jahre lang gefangen gehalten

Von t-online
15.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Martyrium (Symbolbild): Eine Frau in Italien konnte ihr Zimmer 22 Jahre nicht verlassen. (Quelle: IMAGO/Ruediger Rebmann)
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Festgebunden und von der Außenwelt isoliert, lebte eine Frau offenbar mehr als zwei Jahrzehnte im Haus ihres Bruders. Ihre Hilferufe sollen ignoriert worden sein.

22 Jahre lang ist eine Frau in Italien offenbar von ihrem Bruder und ihrer Schwägerin als Gefangene gehalten worden. Die heute 67-Jährige soll in der gesamten Zeit in einem kleinen Raum gelebt haben, festgebunden an ein Seil. Das Zimmer sei von außen verschließbar gewesen, berichten italienische Medien. So hätten die Peiniger der Frau verhindert, dass sie den Raum, in dem italienischen Dorf Casalciprano in der Region Molise, rund 100 Kilometer von Neapel entfernt, verlässt.

Während der 22 Jahre soll sie ein und dieselbe Kleidung getragen haben. Vor wenigen Tagen wurde demnach die Frau von der Polizei befreit. Dabei soll die 67-Jährige geweint und gesagt haben, "Ihr seid wirklich hierher gekommen, um mich zu retten? Danke ... Ich bin jetzt frei."

Die Frau war offenbar 1995, mit 40 Jahren, bei ihrem Bruder eingezogen, als sie Witwe geworden war und nicht allein leben wollte. Zunächst soll sie in einem größeren Zimmer gewohnt haben und fünf Jahre später in ein kleineres gezogen sein, womit das Martyrium begann. Nur einmal im Monat soll die Frau die Erlaubnis bekommen haben, sich an einem Waschbecken zu waschen. Sprach sie unaufgefordert, soll sie geohrfeigt und beschimpft worden sein.

Anonyme Briefe gingen bei der Polizei ein

Im Winter habe sie sich mit Decken vor der Kälte geschützt, eine Heizung habe es nicht gegeben. Auch einen Fernseher soll sie nicht bekommen haben. Wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtet, habe die Frau immer wieder nach Hilfe gerufen, wenn ihr Bruder und dessen Frau nicht zu Hause waren, sei aber von Spaziergängern ignoriert worden. Letztlich sollen anonyme Briefe, die bei der Polizei eingingen, zur Aufdeckung des Martyriums geführt haben.

Warum der Bruder und seine Frau die heute 67-Jährige einsperrten, wird nun ermittelt. Die Witwe bezog eine Hinterbliebenenrente von 400 Euro – offenbar behielten die Peiniger das Geld für sich.

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