"Sicher kein Zufall" Vandalen reißen alle Stolpersteine in Stadt heraus
Ausgerechnet am Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel haben Unbekannte in Zeitz sämtliche Stolpersteine aus dem Pflaster gerissen.
Das Datum der Tat sei "sicher kein Zufall", schrieb Sebastian Striegel von den Grünen. In Zeitz im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt seien am Montag alle an die Opfer des Holocausts erinnernden Stolpersteine herausgerissen und gestohlen worden.
Ein Stadtsprecher bestätigte die Information. Die Stadt habe Anzeige gestellt, teilte er mit.
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Stolpersteine sind kleine Gedenktafeln, die im Boden verlegt werden und an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen. Sie werden an den letzten Wohnorten der Menschen angebracht und tragen die Namen der Opfer als Inschrift.
"Ein beispielloser Akt des politischen Vandalismus"
In Zeitz sind insgesamt zehn dieser Stolpersteine verlegt worden. Am Montag, dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel, fiel auf, dass alle zehn Steine in der 33.000-Einwohner-Stadt fehlten, sagte der Stadtsprecher. Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen rund 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
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Der Stolperstein-Diebstahl in Zeitz sei "ein beispielloser Akt des politischen Vandalismus", teilte Grünen-Politiker Striegel mit. Er ist seit 2011 Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt und war bis 2023 Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Landtagsfraktion.
Im Internet reagierten auch weitere Bürger entsetzt. Antisemiten gehe es darum, jüdisches Leben zu bedrohen, jüdische Einrichtungen zu attackieren und die Erinnerung an die Opfer antisemitischer Verbrechen auszulöschen, hieß es unter anderem. Das Maß an Empathielosigkeit und Verrohung sei schwer zu ertragen.
Die Initiative Stolpersteine in Zeitz lädt, am Samstag, dem 19. Oktober, zu einem Stadtrundgang zu den Orten der herausgebrochenen Stolpersteine ein.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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