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Prozessbeginn gegen mutmaßliche Anlagebetrüger


Cybercrime
Prozessbeginn gegen mutmaßliche Anlagebetrüger

Von dpa
Aktualisiert am 05.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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In Bamberg beginnt der Prozess gegen eine Bande von Cyber-Kriminellen. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa/dpa-bilder)

Sie versprachen eine attraktive Geldanlage über das Internet - und brachten Hunderte um ihr Erspartes. Wegen dieser Vorwürfe müssen drei mutmaßliche Betrüger einer internationalen Bande vor Gericht.

Cybercrime-Ermittler aus Bayern haben den mutmaßlichen Kopf einer international agierenden Bande von Anlagebetrügern angeklagt. Der 45-Jährige soll zwischen 2017 und 2019 als Rädelsführer für den Betrieb einer Reihe von Internetplattformen und Callcentern verantwortlich gewesen sein, wie die Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Freitag mitteilte.

Die Gruppe soll sich mit Online-Handelsplattformen an Privatanleger in ganz Europa gerichtet und über Callcenter Menschen bewusst angeworben haben. Statt das Geld der Menschen zu investieren, nahm es die Bande laut Anklage an sich und wusch es über ein zuvor installiertes Geldwäschesystem rein. Der nun angeklagte Israeli soll zusammen mit seinen Mittätern so einen Schaden von mindestens 8,6 Millionen Euro bei mehr als 350 Betroffenen verursacht haben. Die Ermittler gehen von einem großen Dunkelfeld bislang nicht bekannter Taten und einem Gesamtschaden von weltweit mehr als 100 Millionen Euro aus.

Festnahme auf den Philippinen

Die Bande soll unter anderem in Bulgarien, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Georgien Callcenter betrieben haben. Der 45-Jährige wurde nach einer seit Februar 2020 laufenden internationalen Fahndung im Oktober 2021 auf den Philippinen festgenommen. Seit Januar 2023 sitzt er in Deutschland in Untersuchungshaft.

Neben ihm sind zwei weitere mutmaßliche Beteiligte angeklagt. Ein 38 Jahre alter Israeli soll zeitweise in einer Zweigstelle in Israel und später als Leiter eines Callcenters in Sarajewo (Bosnien und Herzegowina) tätig gewesen sein. Ein 32-jähriger Bulgare soll zudem als Verkäufer in einem Callcenter in Sofia (Bulgarien) gearbeitet haben.

Mehrere Beteiligte aus Callcentern des Betrugssystems wurden den Angaben zufolge bereits zu Haftstrafen von bis zu viereinhalb Jahren verurteilt, nachdem sie zuvor überwiegend geständig waren. Ein Führungsmitglied der Bande erhielt 2022 eine Haftstrafe von knapp sieben Jahren. Gegen weitere mutmaßliche Mittäter laufen die Ermittlungen noch.

Der Prozess gegen die drei nun Angeklagten wird ab Dienstag vor einer Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I verhandelt. Es sind 14 weitere Termine bis Anfang Juni geplant.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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