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Von Malaria-Impfung bis zur Todesstrafe | Gute Nachrichten im Februar


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Gute Nachrichten des Monats
Eine Todesstrafe weniger

Jonathan Widder

01.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Kind wird gegen Malaria geimpft: Eine der guten Nachrichten aus dem Februar.Vergrößern des Bildes
Kind wird gegen Malaria geimpft: Eine der guten Nachrichten aus dem Februar. (Quelle: xmedialenskingx/imago-images-bilder)

Terror, Vergewaltigungen und Angriffe: Die Liste an negativen Nachrichten war im Februar lang. Hier fünf positive Meldungen der letzten Wochen.

Viele Fortschritte, die weltweit stattfinden, werden nicht genug gewürdigt. Dabei haben wir alle gute Nachrichten verdient! Hier kommt deshalb ein kurzer Überblick über fünf wichtige positive Entwicklungen aus dem Monat Februar.

Simbabwe hat die Todesstrafe abgeschafft

Von Simbabwe wussten viele Menschen lange Zeit nicht mehr, als dass es von dem brutalen Diktator Robert Mugabe regiert wurde. Doch der lebt mittlerweile gar nicht mehr. Dafür hat das Land jetzt offiziell die Todesstrafe abgeschafft.

Eingeführt hatte die Todesstrafe das britische Kolonialregime. Simbabwes derzeitiger Präsident Emmerson Mnangagwa hatte während des Unabhängigkeitskampfes sogar selbst in der Todeszelle gesessen. Nun hat er sich erfolgreich für ihre Beendigung eingesetzt. Simbabwe folgt damit mehreren anderen afrikanischen Ländern, die die Todesstrafe in den letzten Jahren abgeschafft haben, wie etwa Ghana und Sierra Leone.

Erstes Land impft standardmäßig gegen Malaria

Noch größer dürfte die Wirkung des historischen Programms sein, das in Kamerun gerade angelaufen ist: Dort werden seit Kurzem alle Kinder bis zum Alter von sechs Monaten standardmäßig gegen Malaria geimpft. Kamerun ist das erste Land weltweit, das diesen Schritt geht.

Malaria ist bis heute die häufigste Todesursache von Kindern in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. In Kamerun sollen 30 Prozent der Arztbesuche auf die Krankheit zurückgehen. Durch den Impfstoff könnte die Malaria in den nächsten 30 Jahren ausgerottet werden.

Mädchen mit Migrationshintergrund gehen öfter aufs Gymnasium

An deutschen Schulen zeichnet sich neben allen Problemen ein positiver Trend bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund ab, insbesondere bei 15-jährigen Mädchen. Während 2013 nur 30 Prozent von ihnen das Gymnasium besuchten, waren es 2022 schon 38 Prozent, berichtete das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Mitte Februar. Zum Vergleich: Der Anteil gleichaltriger Mädchen ohne Migrationshintergrund lag bei 47 Prozent.

Um die Chancen von Kindern mit Migrationshintergrund weiter zu verbessern, dürfte übrigens auch der Schritt nützlich sein, den Baden-Württemberg etwa zeitgleich angekündigt hat: Das Bundesland will die Vorschule wieder einführen. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hält 30 Prozent der Grundschüler schon bei der Einschulung für nicht schulreif. Vorbereitungsklassen für Kinder mit Sprachdefiziten sollen in Zukunft helfen, das zu ändern.

England führt Kreditsystem für Artenvielfalt ein

England geht derweil neue Wege, um die Artenvielfalt zu erhalten und verpflichtet Bauprojekte, ihren negativen Einfluss auf die Artenvielfalt auszugleichen. Das Land steht vor der gleichen Herausforderung wie viele andere derzeit: bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Umweltzerstörung durch die Versiegelung immer neuer Flächen zu verhindern. Um diesen Verlust auszugleichen, hat das Land ein Kreditsystem eingeführt, das dem Handel mit CO2-Zertifikaten ähnelt. Experten zufolge ist es der ehrgeizigste Ansatz auf dem Gebiet weltweit.

Jonathan Widder
Jonathan Widder (Quelle: privat )

Jonathan Widder ist Gründer und Chefredakteur von Squirrel News, einem gemeinnützigen Nachrichtendienst, der lösungsorientierte Beiträge aus der deutsch- und englischsprachigen Medienlandschaft sammelt und verlinkt. Die kostenlosen, werbefreien Ausgaben erscheinen dreimal pro Woche per App und Newsletter.

Natürlich steht das System damit vor den gleichen Herausforderungen wie der CO2-Handel, allen voran der Frage, wie sich ein angemessener Ausgleich für zugebaute Flächen wirksam kontrollieren lässt. Auch mit diesen Problemen bleibt jedoch noch viel Raum für die Chancen des Ansatzes.

Forscher aus Trier wollen die Sahara begrünen

Zu guter Letzt noch einmal nach Afrika. Denn in Mauretanien planen deutsche Forscher gerade Gewaltiges. Ein Team um Professor Peter Heck vom Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier will in dem westafrikanischen Land die Sahara begrünen, und zwar nicht weniger als zwei Millionen Hektar Land. Zur Bewässerung will es Meerwasser mithilfe von Solarenergie entsalzen. Anfang des Monats konnten die Wissenschaftler die dafür erforderlichen Landrechte erwerben und Vereinbarungen mit Politikern vor Ort treffen.

Manche nennen das Vorhaben "irre", "gigantisch" oder gar "größenwahnsinnig". Und natürlich steht das Projekt noch ganz am Anfang und der Erfolg ist längst nicht garantiert. Unabhängige Experten halten die Pläne jedoch für durchaus umsetzbar. Und wenn man es mit Albert Einstein hält, dann gilt ja ohnehin, dass eine Idee nichts taugt, wenn sie nicht zuerst absurd erscheint.

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