Unbemannte Waffentechnik US-Hersteller baut schießenden Roboter-Hund
Selbstständig und geschickt umherwandelnde Roboter faszinieren die Menschen schon seit längerem. Nun möchte eine US-Firma die Technologie auch militärisch nutzen und baut einen schießenden Roboter-Hund.
Es wirkt wie eine Szene aus einem futuristischen Actionfilm: Ein Roboter wandelt selbstständig durch schwierigstes Gelände und gibt Schüsse ab. Bald schon könnte ein solches Szenario Realität werden. Der amerikanische Waffenhersteller "Sword Defense Systems" hat mit dem Bau eines bewaffneten Roboter-Hundes begonnen.
Das neue Waffensystem beruht auf einer Technologie, die die Menschen schon länger fasziniert: Roboter, die wie ein Hund auf vier Beinen erstaunlich geschickt und vor allem vollkommen selbstständig umherwandeln, gelten als eine der interessantesten Entwicklungen der Robotertechnik. Videos wie die der Firma Boston Dynamics, die die Technologie in Aktion zeigen, erreichen Millionen Klicks im Internet.
Die Firma Sword nimmt nun ein Modell des Unternehmens Ghost Robotics und stattet es mit einer Waffe aus, die einiges kann: Unter anderem 30-facher Zoom, eine Wärmebildkamera zur Zielerfassung bei Nacht und eine Reichweite von 1.200 Metern gehören zu den Qualitäten des neuen Waffensystems mit dem Namen "Special Purpose Unmanned Rifle" (kurz: SPUR) – zu Deutsch: "unbemanntes Gewehr für Spezialeinsätze". Die neue Technik soll besonders dafür geeignet sein, sich unter gefährlichen Bedingungen an Ziele heranzuschleichen und dann zu schießen, ohne dass der Bediener sich in Gefahr begeben muss.
Widerstand regt sich
Unklar ist bislang, ob der Roboter selbstständig schießen kann oder ein Mensch aus sicherer Entfernung manuell den Abzug drücken muss. Fraglich ist ebenfalls noch, ob und ab wann das Gewehr verkauft wird. Die Werbung des Waffenherstellers auf seiner Internetseite deutet jedoch darauf hin, dass es schon bald so weit sein könnte. "Das Sword Defense SPUR ist die Zukunft des unbemannten Waffensystems. Und diese Zukunft ist jetzt", heißt es dort.
Abnehmer dürfte es dabei durchaus geben. Das US-Militär testet den Roboter-Hund der Ghost Robotics bereits, allerdings bislang nur zu Unterstützungs- und Aufklärungszwecken. Eine Verwendung als Waffe wäre ein nächster Schritt. Ein Gesetz gegen eine solche Benutzung gibt es in den USA nicht. Dennoch regt sich Widerstand. Einige Gruppen wollen die Waffensysteme präventiv verbieten. Auch manche Hersteller von Robotern, darunter auch die bekannteste Firma Boston Dynamics, verweigern sich der Verwendung ihrer Maschinen als Waffen.
Andere Hersteller präsentieren sich jedoch weniger zimperlich. Unbemannte Waffensysteme auf Panzerketten und Rädern gibt es immerhin schon. Ein Waffensystem auf Beinen scheint daher nicht weit hergeholt. Sollte es nicht zu einem Verbot kommen, werden die Unternehmen die bewaffneten Roboter-Hunde wohl weiterhin bauen.
- The Verge: They're putting guns on robot dogs now (englisch)
- Homepage der "SWORD Defense Systems"