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Matterhorn: Touristen in Turnschuhen zwingen Retter zu gefährlichem Einsatz


"Enorme Herausforderung" am Matterhorn
Touristen in Turnschuhen zwingen Retter zu gefährlichem Einsatz

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 25.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Die komplizierte Rettungsaktion: Insgesamt 14 Stunden lang waren die Helfer im Einsatz.Vergrößern des Bildes
Die komplizierte Rettungsaktion: Insgesamt 14 Stunden lang waren Helfer im Einsatz. (Quelle: Air Zermatt)

Nur mit Turnschuhen und dünnen Trainingshosen bekleidet stiegen zwei Männer aufs Matterhorn. Sie blieben in Eis und Schnee stecken.

Zwei Touristen aus Vietnam sind auf dem 4.478 Meter hohen Matterhorn in Not geraten. Wie die Rettungsorganisation Air Zermatt am Dienstag mitteilte, waren die Männer äußerst schlecht vorbereitet auf den Berg geklettert. Sie hätten nur dünne Trainingshosen und leichte Halbschuhe getragen. Laut der Nachrichtenagentur dpa handelte es sich um einfache Turnschuhe.

Montagmorgen um 7 Uhr setzten die Männer einen Notruf ab. Es startete eine komplizierte Rettungsaktion, die die Helfer 14 Stunden lang in Atem hielt. Das Wetter war so schlecht, dass zunächst kein Hubschrauber aufsteigen konnte.

Turnschuh-Bergsteiger hatten es auf 3.500 Meter geschafft

Auch zu Fuß wurde die Rettung zunächst als zu gefährlich eingestuft. Erst um 13 Uhr konnten drei Rettungsspezialisten der Rettungsstation Zermatt zur Unglücksstelle aufbrechen. "Dabei waren sie Schnee, Wind, Eis, Nebel und Kälte ausgesetzt", heißt es in der Mitteilung von Air Zermatt.

Auf über 3.500 Metern entdeckten die Spezialisten die zwei in Not geratenen Bergsteiger schließlich. Die beiden befanden sich unterhalb der normalen Bergsteigerroute und konnten weder vor noch zurück. "Wegen der widrigen Wetterbedingungen konnten die Bergsteiger zu diesem Zeitpunkt nicht aus der Matterhorn-Wand geflogen werden", berichteten die Retter.

Hubschrauber-Einsatz erst tief in der Nacht möglich

Die Spezialisten mussten sich daher zu den verunglückten Alpinisten abseilen und sie dann mittels Seilzugs zurück auf die Normalroute bringen. Es folgte laut Air Zermatt "ein äußerst schwieriger Abstieg zum Winterlager der Hörnlihütte". Neuschnee und Eis hätten den Rettungseinsatz zu einer "enormen Herausforderung für die Retter" gemacht.

Beim Winterlager auf der Hörnlihütte fanden Bergsteiger und Retter vorübergehend Schutz, bis nachts um 2 Uhr endlich der Helikopter starten konnte. In zwei Flügen wurden alle Personen vom Matterhorn geholt. "Die Retter operierten unter großen Herausforderungen", schließt der Air-Zermatt-Bericht. "Doch ohne ihren Einsatz hätten die beiden vietnamesischen Bergsteiger die extremen Bedingungen kaum überlebt und wären erfroren."

Verwendete Quellen
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