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Deutsche Post: Ende der Luftpost – für die Umwelt


Im Inland
Das Ende der Luftpost in Deutschland

Von t-online, lmk

Aktualisiert am 28.03.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240328-911-000448Vergrößern des Bildes
Airbus A320-214 der Fluggesellschaft Eurowings: Die Maschine verlässt als letzter Luftposttransport den Flughafen in Berlin – ausschließlich mit Briefen beladen. (Quelle: Soeren Stache/dpa-afx)

Nach 62 Jahren stellt die Post ihren Luftverkehr ein. Das ist eine gute Nachricht für die Umwelt – damit geht aber auch ein Stück Postgeschichte zu Ende.

Die Deutsche Post hat ihre Inlands-Briefbeförderung via Flugzeug eingestellt – nach mehr als 62 Jahren. Das Ziel des Unternehmens sei dabei, Kosten zu senken und die eigene Klimabilanz zu verbessern. Auf dem Landwege sinke der CO2-Ausstoß demnach pro Brief um gut 80 Prozent. Das berichtet der Sender n-tv.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe sich der letzte Flieger von Berlin aus auf den Weg nach Stuttgart gemacht. Bereits kurz zuvor waren weitere Maschinen von Hannover, München und Stuttgart aus losgeflogen. An Board der letzten Flugeinheiten befanden sich insgesamt 1,5 Millionen Briefsendungen mit einem Gesamtgewicht von 53 Tonnen, berichtet n-tv.

Mit den letzten Flügen ging auch eine Ära zu Ende. "Wir beenden die Ära der Brief-Nachtflüge mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so der zuständige Post-Manager Marc Hitschfeld. "Auf der einen Seite ist der Brieftransport per Flugzeug innerhalb Deutschlands in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu rechtfertigen, auch weil es bei Briefen nicht mehr diese Eilbedürftigkeit wie noch vor Jahrzehnten gibt." Demnach sei das Ende der deutschen Luftpost zwar eine gute Nachricht für die Umwelt, allerdings gehe eben auch ein Stück Postgeschichte zu Ende, sagte Hitschfeld.

Einige Bürger müssen jetzt länger auf ihre Briefe warten

Aufgrund der fortschreitenden Technologien und vereinfachten Kommunikationswege – wie E-Mails, Handy-Nachrichten und Anrufe – sinkt der Zeitdruck der Behörde und die Nachfrage an Briefen. Aktuell ist die Post noch immer dazu verpflichtet, 80 Prozent der eingeworfenen Briefe am nächsten Tag einzustellen. Allerdings könne sich auch das bereits bald ändern. In der Politik ist man sich bereits einig, dass der Bedarf der schnellen Zustellung auf dem Briefweg immer weiter abnimmt – deshalb sei eine Beendigung der Luftpost im Inland auch überhaupt erst möglich. Für Briefe, die ins Ausland transportiert werden sollen, setzte das Unternehmen weiterhin auf den Luftweg. Allerdings könne der Bedarf durch Beilagen im Bauch von Passagierflugzeugen gedeckt werden.

Die Auswirkungen des Luftpost-Endes werden wohl nicht unbemerkt bleiben, wie n-tv berichtet. Bürger, die Briefe aus weit entfernten Regionen Deutschlands erwarten, müssten in Zukunft mit einer längeren Wartedauer rechnen – wie lange genau, bleibt zunächst unklar.

Am 1. September 1961 ist das sogenannte Nachtluftpostnetz in Betrieb genommen worden. Der damalige Postminister Richard Stücklen hatte zuvor einen Vertrag mit Lufthansa geschlossen. Ziel sei es gewesen, die Briefbeförderung auf Langdistanz deutlich zu beschleunigen. In den folgenden Jahren wurde das Netz dann immer weiter ausgebaut. Mitte der Neunzigerjahre flogen zeitweise sogar 26 Flugzeuge und steuerten 45 Destinationen im ganzen Land an. Damals seien an den Werktagen durchschnittlich jeweils 430 Tonnen transportiert worden. Mit der fortschreitenden Digitalisierung nahm der Flugverkehr jedoch immer weiter ab – bis zum letzten Flug in der vergangenen Nacht.

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