Zunehmendes Problem Japan will mit Roboterwölfen gegen Bären vorgehen
Japan hat ein Bärenproblem, immer wieder kommt es zu Angriffe auf Menschen. Jetzt sollen bizarr aussehenden Roboterwölfe Abhilfe schaffen.
Japan setzt Roboterwölfe zur Bärenabwehr ein. Sie sind 1,2 Meter lang, 80 cm hoch, haben ein Blaulicht am Schwanz, Lautsprecher am Bauch und rot leuchtende LED-Augen. Von der Firma, die sie herstellt, werden sie "Super Monster Wolf" genannt, berichtet die britische Rundfunkanstalt BBC. Ursprünglich wurden die bizarr aussehenden Wesen dazu eingesetzt, Wildtiere von Feldern fern zuhalten.
Doch immer öfter wird der "Super Monster Wolf" auch zur Abwehr von Bären eingesetzt, denn Japan hat ein Bärenproblem. Ein Grund dafür ist laut Experten, dass gerade immer mehr Menschen vom Land in die Stadt ziehen und Dörfer verlassen werden. Diesen freigewordenen Raum erobern sich nun die Bären.
Bären verlieren dem Bericht zufolge dadurch zunehmend die Scheu gegenüber Menschen und es komme infolgedessen immer wieder zu Zwischenfällen mit Menschen. 2021 wurden in Japan vier Menschen durch Bären getötet, 10 weitere wurden verletzt.
Während die japanische Bevölkerung durch Überalterung schrumpft, wächst die Bärenpopulation. Regierungsstellen gehen davon aus, dass allein in der Hokkaido Region 12.000 Braunbären leben.
Der Klimawandel nimmt Bären die Lebensgrundlage
Ein weiter Faktor, der zu vermehrten Zwischenfällen mit Bären führt, ist laut dem BBC-Bericht der Klimawandel. Experten fanden demnach heraus, dass Eichen in einem sehr warmen Frühling weniger Eicheln produzieren – eines der Hauptnahrungsmittel von Bären. So kommt es vor, dass Bären sich auf der Suche nach Nahrung in Wohngegenden verirren.
Ob die Roboterwölfe dauerhaft Japans Bärenproblem lösen können, ist zweifelhaft. "Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir die Bären wieder in die Berge bekommen", erklärt Shinsuke Koike, Professor an der Universität für Landwirtschaft und Technologie in Tokio, der BBC.
- bbc.com "Bears versus robot wolves in ageing Japan"