In Kambodscha 2.000 Granaten auf Schulgelände entdeckt
Kambodscha gehört zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Auf einem Schulgelände sind nun Tausende explosive Hinterlassenschaften entdeckt worden.
Auf dem Gelände einer Schule im Norden Kambodschas sind Tausende Sprengsätze aus Kriegszeiten entdeckt worden. Minenräumer stießen auf dem Boden des Gymnasiums in der Provinz Kratie innerhalb von drei Tagen auf mehr als 2.000 Granaten und andere explosive Hinterlassenschaften. Die Schule wurde nach dem Fund vorübergehend geschlossen.
Wie der Chef des kambodschanischen Minenräumzentrums, Heng Ratana, am Sonntag berichtete, wurden die Sprengsätze gefunden, nachdem die Schule Land gerodet hatte. Eigentlich wollte das Gymnasium, das auf dem Gelände eines ehemaligen Armeestützpunkts liegt, seinen Garten vergrößern.
Bilder zeigten verrostete und in Reihen gestapelte Sprengsatzreste. Die Behörden vermuten noch weitere Sprengsätze auf dem Gelände.
Viele Tote in Kambodscha durch Minen oder Blindgänger
Nach einem drei Jahrzehnte dauernden Bürgerkrieg, der 1998 endete, gehört Kambodscha zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Die US-Armee hatte zudem während des Vietnamkriegs in den 60er- und 70er-Jahren im Nachbarland Laos Millionen Streubomben abgeworfen, um Stützpunkte von Kommunisten zu treffen.
In den vergangenen 40 Jahren kamen rund 20.000 Menschen in Kambodscha durch Minen oder Blindgänger ums Leben. Bis 2025 will die Regierung endlich alle Minen und Sprengsätze entschärft haben.
- Nachrichtenagentur afp