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Folgen der Klimakrise für die Wirtschaft: Studie warnt vor hohen Kosten


Studie warnt
Deshalb könnte die Wirtschaft um elf Prozent schrumpfen

Von dpa
Aktualisiert am 18.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Karte zeigt Vorbilder und Schlusslichter: Diese Länder am engagiertesten gegen die Klimakrise vor - und so steht Deutschland da. (Quelle: t-online)

Die Folgen der Klimakrise zu bekämpfen kostet – doch viel teurer wird es, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Eine Studie warnt vor den Konsequenzen für die Weltwirtschaft.

Die Weltwirtschaft droht einer neuen Berechnung zufolge durch Folgen der Erderwärmung bis Mitte des Jahrhunderts um rund ein Fünftel zu schrumpfen – und das sogar, wenn der Ausstoß klimaschädlicher Gase künftig drastisch gesenkt würde. Andernfalls sind noch deutlich größere wirtschaftliche Schäden als jene 38 Billionen US-Dollar pro Jahr zu erwarten, wie Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in einer am Mittwoch im Fachjournal "Nature" veröffentlichten Studie berechnet haben.

Diese Schäden würden damit sechsmal höher ausfallen als die veranschlagten Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad, schreiben die Autorinnen und Autoren.

Deutsche Wirtschaft könnte um 11 Prozent schrumpfen

Je nach Region fallen die erwarteten Schäden sehr unterschiedlich aus. Die ärmsten und am wenigsten für den Klimawandel verantwortlichen Länder werde es am schwersten treffen, heißt es in der Studie. Für Deutschland sagen die Forscher – ebenso wie für die USA – bis zur Mitte des Jahrhunderts ein Schrumpfen der Wirtschaft um 11 Prozent hinaus, verglichen mit einem Szenario ohne Klimafolgen.

Die Angaben beziehen sich auf ein Szenario, bei dem es gelingt, auf einen Pfad zu kommen, mit dem die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf unter zwei Grad begrenzt werden kann. Die bisherigen Klimaschutzpläne reichen dafür nach Angaben der Vereinten Nationen nicht aus.

"Für die meisten Regionen, darunter Nordamerika und Europa, werden hohe Einkommensverluste prognostiziert, wobei Südasien und Afrika am stärksten betroffen sind", schrieb Maximilian Kotz, einer der Studienautoren. "Diese Verluste werden durch unterschiedlichste wirtschaftsrelevante Wirkungen des Klimawandels verursacht, wie zum Beispiel Folgen für landwirtschaftliche Erträge, Arbeitsproduktivität oder Infrastruktur." Schäden durch Stürme oder Waldbrände sind nicht eingerechnet, sondern könnte die Höhe der Schäden weiter erhöhen.

Für die Berechnung haben die Forscherinnen und Forscher Daten der vergangenen 40 Jahre aus mehr als 1.600 Regionen dazu ausgewertet, wie Wetterextreme das Wirtschaftswachstum beeinflusst haben. Auf Basis von Klimamodellen errechneten sie, wie sich diese voraussichtlich in den kommenden 26 Jahren wirtschaftlich auswirken werden.

Kommende Schäden durch bereits entstandene Emissionen

Forscherin Leonie Wenz wies darauf hin, dass die erwarteten Schäden Folgen der bereits ausgestoßenen Treibhausgase seien. Um diese abzufedern, brauche es Anpassungsmaßnahmen. "Zusätzlich müssen wir unsere CO2-Emissionen drastisch und sofort reduzieren – andernfalls werden die wirtschaftlichen Verluste in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts noch höher sein und bis Ende des Jahrhunderts im globalen Durchschnitt bis zu 60 Prozent betragen", sagte Wenz.

Die aktuellen Berechnungen des Potsdamer Teams liegen erstaunlich nahe an den als Stern-Report bekannten Prognosen, die der Wirtschaftswissenschaftler Nicholas Stern schon vor knapp 20 Jahren im Auftrag der britischen Regierung errechnete: Durch den Klimawandel drohe der internationalen Wirtschaft ein Rückgang um rund 20 Prozent, hieß es in der 2006 vorgestellten Studie. Das Fazit lautete schon damals: Klimaschutz sei zwar teuer – kein Klimaschutz aber noch viel teurer.

"Die Dringlichkeit des Handelns kann nicht oft genug betont werden", sagte Matthias Kopp vom Umweltverband WWF Deutschland der dpa. "Je länger wir zögern, desto schwieriger und kostspieliger wird es, die Folgen der Klima- und Umweltkrise abzumildern."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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