Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Tagesanbruch Da gibt es was Neues
Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
zu den Privilegien von Journalisten gehört es, mit vielen Menschen sprechen zu dürfen. Rausgehen, Fragen stellen, Neues erfahren, (hoffentlich) schlauer werden und die Erkenntnisse für möglichst viele Leute aufschreiben: Ich kann mir nur wenig spannendere Berufe vorstellen – wenn, ja wenn man den Auftrag ernst nimmt, die Leserschaft unvoreingenommen und ausgewogen zu informieren. Dann kommt man als Redakteur allerdings nicht umhin, seine Komfortzone zu verlassen. Dann reicht es nicht, nur in Berlin-Mitte zu recherchieren und die Weltsicht von Politikern, Akademikern und Mate-Trinkern für das Maß aller Dinge zu halten.
Wer als Journalist seinen Beruf ernst nimmt, muss auch dorthin gehen, wo die Menschen anders denken als in Großstädten und Redaktionsstuben. Wo sie anders leben, anders fühlen, andere Dinge wichtig finden als im oftmals selbstbezogenen Hauptstadtzirkus. Mir gelingt das aufgrund des schieren Zeitmangels leider zu selten, doch immer, wenn ich es schaffe, ist es eine Bereicherung. Weil ich andere Perspektiven, andere Meinungen und andere Lebenseinstellungen kennenlerne.
So etwa in einem kleinen Ort östlich von Bautzen in Sachsen, wo mir eine Leserin vor einiger Zeit von ihrer Sicht auf den Zustand unseres Landes und den politischen Betrieb berichtete. Ich sage es mal so: Es war kein vorteilhaftes Bild, und ich konnte ihre Gedanken nachvollziehen. Doch nicht nur in Ostdeutschland haben viele Menschen den Eindruck, dass ihre Interessen nicht mehr angemessen berücksichtigt werden. Immer mehr Bürger lehnen das deutsche Staatssystem sogar rundheraus ab. Steht also unsere Demokratie auf der Kippe? Darüber unterhalte ich mich in unserem heutigen Podcast mit unserer Chefreporterin Miriam Hollstein. Wir haben einiges zu berichten, hören Sie bitte.
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Was halten Sie vom Zustand unserer Demokratie? Uns interessiert auch Ihre Meinung. Schreiben Sie uns gern eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de und geben Sie den Betreff "Demokratie" an. Eine Auswahl der Beiträge veröffentlichen wir in der kommenden Woche mit Nennung des Namens.
Nun wünsche ich Ihnen einen besinnlichen Karfreitag und dann ein frohes Osterwochenende. Falls Sie zwischen Schokoeiern und Spaziergang Zeit haben: Das hier ist der beste Film, der zu diesem Fest je gedreht worden ist. Der nächste Tagesanbruch erscheint am Dienstagmorgen, dann schreibt David Schafbuch für Sie.
Herzliche Grüße,
Ihr
Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de
Mit Material von dpa.
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