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Angela Merkel mitschuld am Terror? "Menschen sind viel besonnener"


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Umfrage: Merkel schuld am Terror?
"Menschen sind viel besonnener als mancher Politiker"

Von Martina Borusewitsch, mit Material von AFP

Aktualisiert am 03.08.2016Lesedauer: 2 Min.
Angespannte Sicherheitslage: Bundespolizei am Münchner Flughafen.Vergrößern des Bildes
Angespannte Sicherheitslage: Bundespolizei am Münchner Flughafen. (Quelle: dpa)
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"Angenehm unaufgeregt, die Deutschen", twitterte am frühen Morgen "Stern"-Herausgeber Andreas Petzold. Anlass war das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für den "Stern". Die Frage lautete: "Ist Angela Merkels Flüchtlingspolitik mitverantwortlich für die Terroranschläge in Deutschland?"

Die vier Gewalttaten von Würzburg, München, Reutlingen und Ansbach in nur einer Woche erschütterten Deutschland. In drei Fällen waren die Täter Geflüchtete. Trotzdem gibt eine deutliche Mehrheit von 69 Prozent der Befragten der Merkelschen Flüchtlingspolitik keine Mitschuld an den Anschlägen.

Dieser Tweet zeigt das Umfrageergebnis auf einen Blick:

Auffallend ist, dass auch 67 Prozent der CSU-Anhänger keine Mitverantwortung in der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin sehen. Sogar 20 Prozent der befragten Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) sprechen Merkel vom Vorwurf frei, ihre liberale Flüchtlingspolitik habe den Terror erst ins Land geholt.

Verquickung von Sicherheit und Flüchtlingen "kurzsichtig"

Im Gespräch mit t-online.de analysiert Forsa-Chef Manfred Güllner das Ergebnis. "Die Menschen sind viel besonnener als manche politischen Akteure." Das Ergebnis stimme überein mit anderen Befunden und zeige, "dass die Mehrheit der Menschen ganz normal tickt".

Eine Verquickung der Sicherheitslage mit der Flüchtlingsthematik sei "ein bisschen kurzsichtig", so Güllner. "Ich finde es beruhigend, dass die Leute sich nicht von Politikern wie Horst Seehofer beeinflussen lassen", interpretierte der Forsa-Chef.

Seehofer wärmt Streit aus Flüchtlingskrise wieder auf

Der bayerische Ministerpräsident hatte nach den Anschlägen den alten Streit mit Merkel aus der Flüchtlingskrise wieder aufgewärmt. Er habe während der Klausur seines Kabinetts von den Sicherheitsbehörden viele Analysen bekommen. "Das bringt mich zum Urteil, dass die Problemlage ernst ist und wir in puncto Sicherheit besser werden müssen. So wie bisher schaffen wir das nicht." Später allerdings betonte er, dass er der Kanzlerin keine Schuld an der Terrorgefahr durch islamistisch beeinflusste Flüchtlinge gebe.

Zum Ergebnis bei AfD-Unterstützern sagte Güllner: "Auch unter den AfD-Anhängern sind ein paar, die noch ihren Verstand gebrauchen."

Wahltrend: SPD legt leicht zu - Grüne geben leicht nach

Auch sonst bleibt die politische Stimmung im Land stabil. Im "Stern"-RTL-Wahltrend legte lediglich die SPD im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt auf jetzt 23 Prozent zu, während die Grünen um einen Punkt auf zwölf Prozent nachgaben. Die Werte für die anderen Parteien blieben unverändert.

CDU/CSU lagen der Forsa-Umfrage zufolge weiter bei 35 Prozent, die Linke bei neun Prozent, die AfD ebenfalls bei neun und die FDP bei sechs Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfielen zusammen sechs Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen betrug 27 Prozent - das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche.

Bei der Kanzlerpräferenz verlor Amtsinhaberin Merkel abermals einen Prozentpunkt und kam auf 46 Prozent. Ihr Vorsprung auf SPD-Chef Sigmar Gabriel betrug damit 31 Prozentpunkte: Für Gabriel als Kanzler würden sich unverändert 15 Prozent entscheiden.

Merkels Rückhalt in der CSU bröckelt

Güllner erklärte, nach der neuerlichen Kritik aus der CSU an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin sei der Rückhalt Merkels unter den CSU-Anhängern von 75 Prozent in der Vorwoche auf jetzt 69 Prozent gesunken. Bei den CDU-Anhängern hingegen bleibe der Rückhalt für Merkel mit 85 Prozent fast unverändert hoch.

Für den "Stern"-RTL-Wahltrend befragte Forsa in der vergangenen Woche 2503 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger.

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