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Landtagswahl in Bayern und Hessen: Warum die AfD so gut abgeschnitten hat


Sicherheit und Asylpolitik
Darum haben Wähler für die AfD gestimmt

Von t-online, bm

09.10.2023Lesedauer: 2 Min.
AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla: Wähler der Partei wollen eine Begrenzung der Immigration und mehr Sicherheit.Vergrößern des Bildes
AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla: Wähler der Partei wollen mehr Sicherheit und eine Begrenzung der Immigration. (Quelle: Bernd Elmenthaler/imago-images-bilder)

Rund 2,5 Millionen Menschen haben in Bayern und Hessen am Sonntag die rechtspopulistische AfD gewählt. Was sind ihre Motive?

Die ARD hat Infratest dimap damit beauftragt, AfD-Wähler direkt nach der Wahl zu ihren politischen Ansichten zu befragen. Das Ergebnis zeigt ihre Motive.

Die AfD erzielte bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern jeweils ihre bisher besten Ergebnisse. In Hessen erreichten die Rechtspopulisten 18,4 Prozent der Zweitstimmen und in Bayern 14,6 Prozent. Insgesamt haben in Hessen 518.674 Menschen die Partei gewählt, in Bayern stimmten 1.999.924 Wahlberechtigte für die AfD.

Wer sind diese Menschen? Und warum setzten sie ihr Kreuz bei der Rechtsaußen-Partei?

Eher männlich, eher auf dem Land

Aufschluss darüber geben Umfragen, die das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap für die ARD direkt nach dem Urnengang durchgeführt hat. Die Ergebnisse sind für die jeweiligen Bundesländer repräsentativ – und ähneln sich in beiden Fällen stark.

Die Wähler der AfD stammen in beiden Ländern demnach aus verschiedenen Alters- und Geschlechtergruppen. Und auch die Region, in der sie leben, spielt eine Rolle:

  • Stadt oder Land: Vor allem Menschen aus Kleinstädten und Dörfern stimmten für die Rechtspopulisten. In kleineren Städten gewann die AfD in Hessen 23 Prozent der Stimmen, auf dem Dorf 22. In Bayern waren es 17 und 16 Prozent.
  • Geschlecht: AfD-Wähler sind eher männlich. In Hessen stimmten 22 Prozent aller männlichen Wähler für die AfD, in Bayern 17 Prozent. Bei den Frauen waren es 14 beziehungsweise 12 Prozent.
  • Alter: Die meisten AfD-Wähler sind zwischen 35 und 44 Jahre alt. 19 Prozent der Menschen aus dieser Altersgruppe stimmten in Bayern für die Rechtsaußen-Partei, in Hessen waren es 24 Prozent.

Migration und Protest als wichtigste Motive

Die Gründe der Menschen, AfD zu wählen, sind in beiden Bundesländern sehr ähnlich. Asylpolitik, Sicherheit und Protest gegen die Regierung spielen eine große Rolle. Dass die Partei als teils rechtsextrem gilt, interessierte ihre Wähler hingegen kaum.

  • Sicherheit: Die AfD habe besser als andere Parteien verstanden, dass sich viele Menschen nicht mehr sicher fühlten, sagten mehr als 94 Prozent der befragten AfD-Wähler.
  • Extremismus: 80 bis 85 Prozent von ihnen ist egal, dass die AfD in Teilen als rechtsextrem gilt, solange sie die richtigen Themen anspricht.
  • Flüchtlinge: 92 Prozent der AfD-Wähler wählten die Partei, damit die Regierung ihren Kurs in der Asylpolitik ändert.
  • Protestwahl: In Hessen stimmten die Menschen eher aus Enttäuschung über andere Parteien als aus Überzeugung für die AfD. In Bayern hielten sich Überzeugung und Enttäuschung die Waage.

Die Rechtspopulisten beziehen im bayerischen Landtag künftig 32 von 203 Sitzen, im hessischen sind es 28 von 133 Sitzen.

Die Wahlsieger CDU und CSU lehnen eine Koalition mit der AfD ab. Außerdem haben die Christdemokraten mit der SPD und den Grünen in Hessen und den Freien Wählern in Bayern ausreichend Koalitionspartner. Eine Regierungsbeteiligung der Alternative für Deutschland ist damit ausgeschlossen.

Verwendete Quellen
  • Infratest Dimap im Auftrag der ARD
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