Massive Kritik Einbürgerung erleichtern? Das denken die Deutschen
Die Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts hat heftige Diskussionen ausgelöst. Wie stehen die Deutschen zu der Reform? Die Tendenz ist eindeutig.
Mit der geplanten Reform des Staatsbürgerschaftsrechts will die Bundesregierung die gesetzlichen Hürden für Einbürgerungen senken und bei länger in Deutschland lebenden Ausländern auch aktiv für die deutsche Staatsbürgerschaft werben. Diese Pläne haben eine politische Debatte entfacht: Ist Deutschland auf dem Weg zu einer modernen Einwanderungsgesellschaft – oder könnte die Reform den deutschen Pass entwerten? (Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen.)
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht die Reform als wichtigen Faktor für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Für die Wettbewerbsfähigkeit sei ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht "ein entscheidender Schlüssel", sagte die SPD-Politikerin zuletzt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
Die Mehrheit der Deutschen sieht das anders – und bewertet die Gesetzesreform als negativ. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online ergeben hat, sprechen sich 70 Prozent der Befragten gegen die Pläne der Bundesregierung aus.
Lediglich 23 Prozent der Deutschen befürworten die Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts. 7 Prozent zeigen sich unentschieden.
- Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online
- Zur Methodik: In die Umfrage flossen die Antworten von 5.007 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen 24. August und 25. August 2023 online gefragt wurden: "Wie bewerten Sie die Gesetzesreform zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts, die eine schnellere Einbürgerung und die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft für Zuwanderer vorsieht?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,9 Prozent.