In Sachsen-Anhalt Umstrittener Ex-AfD-Mann kehrt in Polizeidienst zurück
Er hatte mehrfach durch seine Äußerungen für Aufsehen gesorgt: Der frühere AfD-Abgeordnete Mario Lehmann hat seinen Polizeidienst wieder aufgenommen – allerdings nicht auf seinem vorherigen Posten.
In Sachsen-Anhalt ist der umstrittene ehemalige AfD-Politiker und ehemalige Landtagsabgeordnete Mario Lehmann in den Polizeidienst zurückgekehrt. Lehmann werde als Beamter im Bekleidungsservicecenter der Polizei eingesetzt, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Mittwoch. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet. Früher hatte er eine Polizeistation geleitet.
Der Ex-AfD-Mann hatte mehrfach durch seine Äußerungen, unter anderem im Landtag, für Aufsehen gesorgt. 2017 hatte er Flüchtlinge als "Ficki-Ficki-Fachkräfte" verunglimpft, mehr dazu lesen Sie hier. Grünen-Politiker Sebastian Striegel kritisierte die Rückkehr Lehmanns. Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion wunderte sich zudem, warum das Innenministerium nicht zumindest den Versuch eines Disziplinarverfahrens unternommen habe.
"Die Rückkehr (...) ist ein Skandal", sagte Christoph Heubner, der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. Skandalös seien nicht nur der Zynismus und die Gier Lehmanns, sich von dem Staat bezahlen zu lassen, den er verachte. Skandalös sei auch die Teilnahmslosigkeit der Polizeibehörde in Sachsen-Anhalt, so Heubner. "Es bleibt zu hoffen, dass die Kolleginnen und Kollegen Lehmanns in Magdeburg auf seine rechtsextremen Primitivsprüche nicht mit Schulterklopfen oder Achselzucken, sondern mit Anzeigen reagieren."
- Nachrichtenagentur dpa