Kritik an eigener Partei SPD-Vize Kühnert empfindet für Umgang mit Nahles "Scham"
Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kevin Kühnert findet es beschämend, wie seine Partei 2019 mit der früheren Vorsitzenden Andrea Nahles umging. Auch in einem weiteren Punkt übt er Kritik an den eigenen Leuten.
SPD-Vize Kevin Kühnert bedauert es heute zutiefst, wie seine Partei mit der früheren Vorsitzenden Andrea Nahles vor ihrem Rücktritt umging. "Für die Wochen im Mai und Juni 2019 kann ich bis heute nur Scham empfinden", schrieb Kühnert in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Zeit".
Embed
Nahles war im Sommer 2019 nach parteiinternen Querelen und als Konsequenz aus dem schlechten Ergebnis bei der Europawahl als SPD-Chefin zurückgetreten und hatte sich danach auch aus der Politik zurückgezogen. Kühnert lobte die frühere Vorsitzende für ihre "enormen politischen Leistungen", etwa bei der "Befassung der Sozialdemokratie mit der Zukunft der Arbeitsmärkte und deren Humanisierung".
Über seine Partei urteilte der SPD-Vize: "Es ist leicht und leider auch nicht immer falsch, der SPD vorzuwerfen, ihre eigenen Konzepte oft nur allzu verdruckst ins Schaufenster zu stellen." Der Sozialdemokratie wohne "schließlich eine gewisse Unzufriedenheit mit sich selbst inne, die uns gelegentlich nörgelig erscheinen lässt". Doch die SPD brauche "diese Unzufriedenheit wie eine Art Treibstoff".
- Nachrichtenagentur AFP