Bundestagswahl 2021 Weidel und Chrupalla sind Spitzenduo der AfD
Die AfD hat ihr Spitzenduo für die Bundestagswahl im Herbst bekannt gegeben. Fraktionschefin Alice Weidel und Parteichef Tino Chrupalla machten das Rennen.
Die AfD zieht mit Fraktionschefin Alice Weidel und Parteichef Tino Chrupalla als Spitzenduo in den Bundestagswahlkampf. Beide erreichten bei einer Mitgliederbefragung eine Zustimmung von 71,03 Prozent, wie ein Parteisprecher am Dienstagmorgen mitteilte. Sie setzen sich damit gegen ihre Mitbewerber Joana Cotar und Joachim Wundrak durch, die 27,04 Prozent erreichten.
Die rund 32.000 AfD-Mitglieder konnten seit dem 17. März online für ihr bevorzugtes Duo abstimmen. Den Parteiangaben zufolge nahmen 14.815 Mitglieder an der Befragung teil. Dies entsprach einer Beteiligung von 48,14 Prozent. 1,93 Prozent der Abstimmenden votierten mit Nein, 0,58 Prozent enthielten sich der Stimme.
"Klares Votum für ein Ende der innerparteilichen Richtungsdebatte"
Die beiden Zweierteams stehen für die verschiedenen Strömungen der Partei. Cotar und Wundrak zählen zum Lager um Parteichef Jörg Meuthen, der einen wirtschaftsliberalen und gemäßigteren Kurs vertritt. Das Team aus Chrupalla und Weidel kann auf die Unterstützung des rechtsnationalen Lagers der AfD um den Thüringer Björn Höcke zählen.
Das frisch gekürte Spitzenduo rief die Partei zu Geschlossenheit nach dieser Personalentscheidung auf: "Das Ergebnis ist auch ein klares Votum für ein Ende der innerparteilichen Richtungsdebatte", sagte Chrupalla in Berlin. Weidel mahnte: "Jetzt heißt es, nach dieser innerparteilichen Wahl gemeinsam und einig in die Wahl zu ziehen."
Cotar zeigte sich trotz Niederlage zufrieden
Meuthen gratulierte den beiden gewählten Spitzenkandidaten und wünschte ihnen "viel Erfolg bei ihrer nun anstehenden Aufgabe, die AfD in den kommenden Monaten als führende Repräsentanten unseres Bundestagswahlkampfes zu vertreten". Er danke Cotar und Wundrak dafür, dass Sie "durch ihre engagierte Kandidatur" den AfD-Mitgliedern "eine echte Wahlmöglichkeit eröffnet" hätten.
Cotar zeigte sich trotz ihrer Niederlage zufrieden. "In den letzten Wochen haben wir eine Welle der Unterstützung erfahren, die unsere Erwartungen weit übertroffen hat und die mich ganz persönlich sehr berührt hat", erklärte sie. Wundrak fügte hinzu, der Wettbewerb der beiden Kandidatenteams sei "mit Anstand und gegenseitigem Respekt geführt" geführt worden. "Cotar und ich werden auch weiterhin für unsere Ideale eintreten." Nun müsse die Partei aber gemeinsam nach vorn schauen, "um einen erfolgreichen Wahlkampf für die AfD und für die Interessen Deutschlands und des Deutschen Volkes zu führen".
Umfragen zufolge liegt die AfD derzeit zwischen zehn und zwölf Prozent. Die Bundestagswahl findet am 26. September statt.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa