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Landtagswahl in Sachsen: Wie es zur Ergebnispanne kam


Landtagswahl in Sachsen
AfD verliert Einfluss – wie es zur Ergebnispanne kam

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 02.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Sitzung des Sächsischen LandtagesVergrößern des BildesDer sächsische Landtag: Wegen eines Fehlers musste die Landeswahlleitung das Ergebnis korrigieren. (Archivbild) (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)

Bei der Landtagswahl in Sachsen hat es einen Softwarefehler gegeben. Die Wahlleitung griff daraufhin zu altmodischen Mitteln.

Die Landeswahlleitung in Sachsen hat das vorläufige Ergebnis der Landtagswahl vom Sonntag korrigiert. CDU und AfD erhalten je einen Sitz weniger als zunächst angegeben, während SPD und Grünen jeweils ein Sitz mehr zusteht, wie Landeswahlleiter Martin Richter am Montag in Kamenz mitteilte. Grund sei ein Softwarefehler, in dessen Folge in der Nacht zum Montag eine "falsche Sitzzuteilung" veröffentlicht worden sei, hieß es.

Danach griff die Landeswahlleitung in Sachsen zu altmodischen Mitteln – und berechnete die korrekte Sitzverteilung per Hand. "Aufgrund von Hinweisen haben wir die Berechnung überprüft, den Fehler festgestellt und die Sitzzuteilung manuell nachgerechnet", hieß es auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Neuberechnung hat Folgen für die AfD

Nach dem korrigierten Ergebnis kommt die CDU auf 41 Mandate, die AfD auf 40. Das BSW hat 15 Sitze, die SPD 10, die Grünen 7. Die Linke hat 6 Mandate, die Freien Wähler einen Abgeordneten. Im sächsischen Landtag gibt es insgesamt 120 Sitze.

Durch die Neuberechnung verliert die AfD die sogenannte Sperrminorität im Land. Die bisherige Koalition von CDU, Grünen und SPD hat trotz der Veränderung weiterhin keine Mehrheit im neuen Landtag.

Video | Ministerpräsident Kretschmer: Die Sachsen haben keine Protestwahl gemacht
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Quelle: reuters

Mit Sperrminorität ist gemeint, dass eine Partei mehr als ein Drittel der Mandate im Landtag hat. Sie kann in diesem Fall bestimmte Landesgesetze, die mit einer Zweidrittelmehrheit aller Abgeordneter entschieden werden, verhindern. In Sachsen werden wie auch in anderen Bundesländern etwa Verfassungsrichter und die Spitze des Landesrechnungshofs mit Zweidrittelmehrheit aller Parlamentarier gewählt. Bestimmte Posten hätten dann also ohne AfD-Zustimmung nicht nachbesetzt werden können. Zudem hätte sie verhindern können, dass der Landtag sich selbst auflöst.

Die CDU kam nach dem vorläufigen Ergebnis auf 31,9 Prozent (2019: 32,1 Prozent). Die AfD liegt mit 30,6 Prozent (27,5) knapp dahinter. Das BSW erreichte aus dem Stand 11,8 Prozent. Die SPD landete bei 7,3 Prozent (7,7). Die Linke rutschte dramatisch ab auf 4,5 Prozent (10,4). Die Grünen bekamen 5,1 Prozent (8,6). Die FDP verpasste mit nur 0,9 Prozent (4,5) erneut den Einzug in den Landtag – wie schon bei den vergangenen zwei Landtagswahlen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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