"Gas, Wasser, Schießen" Heftige Kritik an neuer Bundeswehr-Kampagne
Eine neue Werbekampagne soll Handwerker zur Bundeswehr locken. Doch einige der Plakate sorgen im Internet für Aufregung. Viele Nutzer fordern mehr historische Sensibilität.
"Gas, Wasser, Schießen – Mach, was wirklich zählt", mit diesem Slogan wirbt die Bundeswehr derzeit mit Plakaten in Berlin und Hamburg. Die Bilder der Plakate verbreiteten sich rasant in den sozialen Medien. Viele User kritisierten die Werbekampagne scharf.
Deutsche Truppen waren 1915 die ersten, die Giftgas systematisch als chemische Waffe eingesetzt haben.
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"Keine historische Sensibilität mehr?", fragte da zum Beispiel der Politikwissenschaftler Andreas Püttmann. Auch der "Handelsblatt"-Journalist Dietmar Neuerer fragte sich: "Wer denkt sich solche Anzeigen aus?"
"Gas, Wasser, Scheiße" – Eine Anspielung auf Werner
Das Verteidigungsministerium wollte die Kampagne am Dienstag offenbar mit Humor starten. Sie soll bis Ende Juli laufen – auf Plakaten, im Internet und auch in Zeitungen. Auf Twitter posteten die Mitarbeiter zum Start einen Link zu einem Werner-Video mit dem Hinweis: Es gehe um den Handwerkermangel in Deutschland.
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Auf Anfrage von t-online.de teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit: Die Diskussionen im Internet verfolge man mit Interesse, bisher seien die Kommentare überwiegend positiv. Mit der Kampagne soll Interesse am Arbeitgeber Bundeswehr geweckt werden.
"Andere Assoziationen sollen nicht bedient werden", schrieb die Sprecherin weiter. "Die Bundeswehr ist eine in unserer Verfassung verankerte Institution, die entlang dem Völkerrecht, dem Grundgesetz und dem Parlamentsbeteiligungsgesetz eingesetzt wird."
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Die aktuelle Kampagne ist allerdings nicht die erste, die kritisiert wird. So wurde am Kölner Ford-Standort im April angekündigt, dass Tausende Stellen wegfallen. Die Bundeswehr sah darin offenbar eine gute Gelegenheit, um Personal anzuwerben. Da schaltete sich sogar der Betriebsrat von Ford Europa ein.
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