Nach Razzia in Berlin Mutmaßliche Islamisten wieder auf freiem Fuß
Nach der Festnahme von drei Terrorverdächtigen in Berlin haben sich die Hinweise auf einen möglicherweise in Dortmund geplanten Anschlag nicht erhärtet. Das teilte die Dortmunder Polizei mit.
Nach Medienberichten über einen möglichen Anschlag habe man akribische Ermittlungen in Gang gesetzt. "Diese Ermittlungen und der stetige Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden haben den konkreten Verdacht eines Anschlages nicht erhärten können", heißt es in der Mitteilung.
Die drei Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Gegen sie wird aber weiter wegen möglicher Planung eines Terroranschlags ermittelt, wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte. Es gehe um den Verdacht der Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat. Jedoch gebe es lediglich einen einfachen und keinen dringenden Tatverdacht. Deshalb seien auch keine Haftbefehle beantragt worden.
"Wir mussten dringend handeln"
Am Donnerstag hatte ein Spezialeinsatzkommando zunächst einen Syrer und einen Tunesier im Neuköllner Ortsteil Britz festgenommen. Die Polizei suchte dann in einer Moschee in Charlottenburg und einem Auto in Neukölln nach Sprengstoff, gefunden wurde aber "nichts Gefährliches". Ein 25 Jahre alter Tunesier wurde laut Staatsanwaltschaft in der Nacht zum Freitag in einer Flüchtlingsunterkunft in Spandau festgenommen.
Es habe Hinweise auf Anschlagsplanungen gegen, die sich aber nicht auf die Hauptstadt bezogen, sagte Behördensprecher Martin Steltner. Die Informationen hatten sich laut Polizei am Donnerstag verdichtet. "Wir mussten dringend handeln", betonte Steltner. Die Polizei vermutete, dass Teile eines Sprengsatzes und Waffenteile von München über Berlin nach Dortmund gebracht werden sollten und möglicherweise für einen Anschlag bestimmt waren.
Im Einflussbereich des IS
Die 28 und 46 Jahre alten Männer werden nach Ermittlerangaben dem Einflussbereich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugeordnet. 16 Häuser mit rund 120 Bewohnern waren in Britz wegen der vermuteten Sprengstoffgefahr zeitweise evakuiert worden.