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Militärbischöfe erarbeiten Plan für Verteidigungsfall


"Geistlicher Operationsplan Deutschland"
Bischöfe bereiten sich auf den Kriegsfall vor

Von t-online
12.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Feldkirche der Bundeswehr (Symbolbild): Die evangelische Kirche will sich für den Ernstfall vorbereiten.Vergrößern des Bildes
Eine Feldkirche der Bundeswehr (Symbolbild): Die evangelische Kirche will sich für den Ernstfall vorbereiten. (Quelle: JOERG BOETHLING via www.imago-images.de/imago)
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Die evangelische Kirche will auf einen möglichen Verteidigungsfall vorbereitet sein. Deshalb wird ein Operationsplan für die Militärseelsorger erarbeitet.

Die evangelische Kirche und ihre Militärseelsorger bereiten sich auf einen möglichen Verteidigungsfall vor. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" erklärte der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg, dass die Kirche derzeit einen "geistlichen Operationsplan Deutschland" erarbeitet. Dieser Plan soll festlegen, wie die Kirche in Zusammenarbeit mit der Militär- und Notfallseelsorge, ökumenischen Partnern sowie den Gemeinden im Ernstfall handeln kann.

Felmberg verweist auf die Erfahrungen während der Corona-Pandemie, als die Kirche in vielen Bereichen hilflos gewesen sei und die Diakonie Unterstützung durch Bundeswehrsoldaten benötigte. "So etwas darf und soll uns nicht noch einmal passieren", betonte er. Ein Verteidigungsfall, auch wenn er hoffentlich nie eintrete, dürfe die Kirche nicht unvorbereitet treffen. Es sei wichtig, klar zu definieren, wer welche Aufgaben übernimmt. Alle Landeskirchen hätten dem Vorhaben zugestimmt.

Der Bischof betonte, dass die Friedensliebe der Kirche unangefochten sei: "Auch die Bundeswehrangehörigen und wir Militärgeistlichen sind Freunde des Friedens." Dennoch sei es notwendig, ein solches Konzept griffbereit zu haben, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben.

104 evangelische Militärpfarrämter sind Teil der Bundeswehr

Die Militärseelsorge ist ein fester Bestandteil des deutschen Militärs und dient laut Bundeswehr "der geistlichen Betreuung und Unterstützung von Soldatinnen und Soldaten". Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche und der Zentralrat der Juden bieten diese Form der Seelsorge an, wobei sie Soldaten unabhängig von ihrer Konfession betreuen.

Gemäß Soldatengesetz haben Soldaten einen Anspruch auf Seelsorge und ungestörte Religionsausübung. Die Militärseelsorge ist ein eigenständiger Organisationsbereich der Bundeswehr. Der evangelische Militärbischof leitet nach Angaben der Bundeswehr die Militärseelsorge und ist zuständig für alle evangelischen Angelegenheiten in diesem Zusammenhang.

Zu seinen Aufgaben zählen vor allem die Einführung der Geistlichen in ihr Amt, die kirchliche Dienstaufsicht, Ausbildung, Besuche und Visitationen an den Standorten, das religiöse Schrifttum und die regelmäßigen Treffen der Geistlichen. Insgesamt gibt es 104 evangelischen Militärpfarrämter.

Verwendete Quellen
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