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Kritik an SPD-Führungsduo Esken und Walter-Borjans wächst: "Die können es nicht"


Esken und Walter-Borjans
"Die können es nicht": Kritik an SPD-Führungsduo wächst

Von afp
Aktualisiert am 04.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, Bundesvorsitzende der SPD, bei einer Pressekonferenz in Berlin.Vergrößern des Bildes
Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, Bundesvorsitzende der SPD, bei einer Pressekonferenz in Berlin. (Quelle: Felix Zahn/imago-images-bilder)

Innerhalb der SPD wird das Auftreten der beiden Parteivorsitzenden harsch debattiert. Vor allem in der Bundestagsfraktion sei der Unmut groß – und der Ton deutlich.

In der SPD wächst die Unzufriedenheit mit den Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans. "Wenn wir stärker werden wollen und neue Koalitionsoptionen erschließen wollen, müssen wir in die Mitte integrieren", sagte der Thüringer Abgeordnete Christoph Matschie dem aktuellen "Spiegel".

Die Parteispitze sende im Moment dagegen Signale, möglichst linke Politik zu machen. Matschie hält das für einen Fehler. "Ich wünsche mir einen klaren Kurs von den Vorsitzenden. Sie müssen zeigen, dass wir eine Partei der Mitte sind."

"Twitter ist ein großes Problem"

Siemtje Möller, Sprecherin des konservativen Seeheimer Kreises in der Bundestagsfraktion, kritisierte eine mangelnde Einbindung aller Strömungen der Partei. Die Rolle von Parteivorsitzenden sei es, die Partei in ihrer Gesamtheit und Vielfalt zu repräsentieren und die unterschiedlichen Flügel und Meinungen schlagkräftig zusammenzubinden, sagte Möller. "Da können wir noch besser werden." Nur so werde die SPD ihrem Verständnis als Volkspartei gerecht.

Auch Eskens ausgeprägte Aktivität im Kurzbotschaftendienst Twitter stößt in der Fraktion auf Kritik. "Twitter ist ein großes Problem", sagt die Abgeordnete Claudia Moll dem Magazin. "Nicht nur bei Saskia Esken. Viele SPD-Wähler, vor allem Ältere, haben mit Twitter nichts zu tun. Die erreicht man nicht mehr, wenn man sich überwiegend in der Twitterblase aufhält."

"Peinliche Auftritte"

Die Kritik am Führungsduo ist in den Reihen der SPD-Bundestagsfraktion offenbar heftiger als in der übrigen Partei. Von einem "Trauerspiel" sei dort die Rede, von peinlichen Auftritten, für die man sich schämen müsse, berichtete der "Spiegel". Das Urteil vieler Abgeordneter laute: Die können es nicht.

Esken und Walter-Borjans stehen seit ihrer Wahl beim Parteitag im Dezember 2019 an der Spitze der SPD. Zuvor hatten sie sich in einem Mitgliedervotum gegen fünf andere Kandidatenteams durchgesetzt, die Stichwahl gewannen sie gegen Vizekanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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